Full text: (Neueste Folge, Band 2 = 1836, No 9-No 16)

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III. Chirurgie und Ophthalmologie. 
erhöhen, wird er ganz mit Colophoniumauflösung getränkt. 
Aehnliehe dauernde Verbände hat schon Larrey bei complicir- 
ten Rnochenbrüchen, bei Schusswunden und Brerard neuerlich 
bei gewöhnlichen Fracturen angewendet, auch hat sie D. zur 
Abwechselung mit andern Verbänden und dein Gypsgus.se bei 
complicirten Fracturen, wo der Knochen die Haut durchbohrt 
hatte, bisweilen versucht. Dieser dauernde Verband nun er 
hält das Glied nicht nur in unveränderter, richtiger Lage, son 
dern biegt den Fuss sogar auf die entgegengesetzte Seite hin 
über. Sowie Fat. den Fuss auf den Boden setzt, berührt die 
Schiene denselben zuerst, da sie i bis I Loli vor dem äussern 
Fussrande vorragt, es entsteht dadurch beim Auftreten natür 
lich ein geringer Grad von Umknicken nach aussen, wodurch 
der inuere Rand der Sohle gegen den Boden hinabgebracht 
wird. Gelien darf Pat. zur Uebung nur im Zimmer, wo es 
dann zur Herstellung nicht wenig beiträgt. Soli er ausfahren, 
so zieht er einen weiten weichen Schnürstiefel an, in dessen 
dünner weicher Sohle am äussern Rande ein Loch zum Durch 
gänge der kleinen Stelze ist. Der Verf. verspricht, sich später 
über diesen Gegenstand genauer auszusprechen und ihn durch 
viele Fälle zu erläutern. [Casper’s Wochemchr. f. d. ges. 
Heilh. 1836. Nr. 27.] 
241. Entfernung einer durch den untern Thränen- 
punkt des rechten Auges in das Thränenröhrchen 
ein gedrungenen Kornähren gra nn e ; von Dr. Kneschke 
in Leipzig. Der im Summarium (N. F. Bd. IF. Hft. 5. Nr. 
143) mitgetheilte Aufsatz vom M. R. Dr. Fischer: Einige 
Worte ü ber die Ophthalmie der Schni11er, hat mir einen 
Fall in mein Gedächtniss zurückgerufen, der, soweit ich die 
altern und neuern ophthalmologischen Beobachtungen kenne, zu 
den seltenem gehören dürfte und den ich daher hier das kleine 
Plätzchen, welches er fordert, wohl mit Recht einräumen zu 
können glaube. Vor einigen Jahren wendete sich an mich 
eine Landfrau, welche in der Ernte mitgearbeitet hatte und 
bat mich, sie von einem höchst lästigen Schmerze zu befreien, 
den sie seit mehreren Tagen im rechten Auge nach der Nase 
zu fühle; es müsse ihr unstreitig auf dem Felde etwas in das 
Auge gekommen seyn, doch wolle Keiner von Allen, die ihr 
in das Auge gesehen, in demselben etwas Fremdes bemerkt 
haben. Ich untersuchte, als ich dieses vernommen, das nur 
wenig gereizte Auge sorgfältig, betrachtete den Bulbus, zog 
das obere und das untere Lid ab, untersuchte wieder und fand 
— nichts. Sobald aber die Frau das Auge schliessen wollte, 
klagte sie über den heftigsten Schmerz und ihr ganzes Beneh 
men deutete darauf, dass doch wohl ein fremder Körper sich 
im Auge vorfinden und den Schmerz hervorrufen müsse. Ich 
untersuchte also das Auge nochmals. Dabei fielen mir die Um 
gebungen des Thränenpunktes am untern Lide, besonders das 
rhränenwärzchen, etwas auf und indem ich mir alle Mühe
	        
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