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I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 451
der Augenlieder, -woran die Wärterin seit langer Zeit gelitten,
und bald nachher wurde das eine Kind sein- rhachitisch, und
das andere Rind bekam scrnphulösen Knochenfrass mehrerer
Rückenwirbel, eines Schulterblattes, Wangenbeins und des Fel-
sentheils des Schläfebeins. Da die übrigen 6 Geschwister dieser
zwei unglücklichen Kinder nebst ihren Eltern kerngesund und
in dieser Familie nie Scropheln gewesen sind, so glaubte Verf.
an Uebertragung derselben von der Wärterin auf die Kinder.
Wahrscheinlich wurde durch das Säugen die Secretion in der
Brust wieder rege und diese Quasi-Fontanelle gab den Kindern
den Keim zu genannten liebeln. Auch will Verf. durch die
sen Fall die Identität der Scropheln und Ehachitis beweisen.
■—9) Verf. spricht von einer bedeutenden Verdickung der Epi
dermis volae manus und planiuc pedis, die sich seit un
denklichen Zeiten auf die Hallte einer Familie, auf männliche
und weibliche Kinder, fortgeerbt hat. Die Kinder Meiden mit
dem Uebel geboren: die Dicke der gelblichen Epidermis beträgt
Anfangs I—2 Linien und Machst nach und nach, zumal in der
Planta pedis, bis zu l Zolle heran, und würde noch stärker
Werden, M’enn nicht durch Seifenbäder die Epidermis erweicht
und zum Abschälen geschickt gemacht würde. In dem Maasse,
wie die Epidermis dicker wird, trennen sich die linsen- bis
haselnussgrossen Schuppen durch Furchen, die nach der Stärke
der Epidermis mehr oder minder tief sind, und in welche sich
gern Schmutz absetzt, der schwer zu entfernen ist und den
Fusssohlen und Handflächen ein sclnvärzliches Ansehen giebt.
Die Nägel sind dick, klauenformig gebogen, schuppenartig und
Wachsen schnell; das Haar ist blond oder auch röthlieh, die
Epidermis an den übrigen Körpertheilen normal. Die Men
schen, von denen die Rede ist, leiden viel an Kopfausschlägen,
an Augenentzündungen, die besonders gern die Bindehaut der
Cornea betreffen und auf letzterer Pusteln zurücklassen ; nach
dem Genüsse von Käse bekommen sie in der Regel Urticaria.
Diejenigen Glieder dieser Familie, welche mit Verdickung der
Epidermis nicht behaftet sind, erzeugen auch immer Kinder
ohne solche, während immer die Hälfte der Kinder der damit
Behafteten davon befallen M’erden. — 10) Bei einer Frau von
26 Jahren, welche ein reifes Kind geboren und dann 3 Mal
jedes Mal im 3. Monate abortirt hatte, Jiess Verf. in den ersten
5 Monaten der folgenden Schwangerscheft jedes Mal zu der
Zeit, mo früher der Abortus sich ereignet hatte, einen Aderlass
von 8 Unzen am Arm machen, gehöriges Regiin und Diät be
obachten und glaubt dadurch dem 4. Abortus vorgebeugt zu ha
ben. — 11) Eine 44jährige Fiau, welche 10 Mal geboren
hatte und immer gesund gewesen Mar, verlor Mährend ihrer
ll. Schwangerschaft täglich ungefähr ein Quart wässrige Flüs
sigkeit aus der Gebärmutter. Die Frau klagte im 8. Monate
ihrer Schwangerschaft über Mattigkeit, Schwäche, Mangel an