438 IV. Chirurgie und Ophthalmologie.
er biegsamer sey, sich der Gestalt der Geschwulst besser anpasse und
man ihn leichter an der Röhre befestigen könne, aus Silber.
Bei Anwendung des Instruments bleibt der Uterus in der na
türlichen Lage. Man setzt den Doppelhaken in das wegzu
nehmende Collum, uterinum oder sonstige Gewächs ein und nach
dem man es ein wenig aufgehoben, übergiebt man es einem
Gehülfen. Dann fuhrt man mit der Rechten das Hysterotom
offen oder geschlossen, indem man es längs der Vagina hin
bis über den Haken hinausgleiten lässt, in die Genitalien ein
und nachdem man mit dem linken Zeigefinger die Stelle be
zeichnet hat, wo die Section gemacht werden soll, setzt man
hier die sichelförmige Schneide, welche die beiden offen ge
haltenen Klingen bilden, an, drückt dann den Stiel des Ha
kens in den oben erwähnten Vorsprung ein, dreht eben diese
linke Hand rückwärts und bringt, indem man von unten nach
oben fährt, den Daumen und Mittelfinger in die beiden Ringe
der Röhre ein und fixirt so zugleich das Instrument mit den
Haken. Nachdem man nun die w'egzunehmenden Theile hin
länglich angezogen, dreht man mit der Rechten den Griff allein,
in der Richtung, nach der er beweglich ist, um. Hierdurch
nähern sich die beiden sichelförmigen Klingen mit ihren Enden
und sobald sie sich berühren, fangen sie von beiden Seiten
her an, den kranken Tlieil abzuschneiden und sobald der kleine
Vorsprung des innern Stiels einen ähnlichen Vorsprung der Röhre
berührt, sind die zwischen den Klingen befindlichen Theile
ganz durchschnitten. Da die Grösse der Klingen dem Um
fange der Geschwulst entsprechen muss, so hat man sie zu
3 verschiedenen Grössen und wenn man die passendste gewählt,
so ist es leicht, sie mit einem in der Schachtel befindlichen
doppelten Schraubenzieher am Instrumente zu befestigen. Auch
müssen beide Klingen sich genau berühren, w’eshalb man die Schraube
auf der Mitte des Stiels gehörig anziehen muss. Die Vortheile
dieses Instruments durch seine Einfachheit und leichte Einfüh
rung in die Genitalien fallen in die Augen: die Klingen lassen
sich leicht da, wo der Schnitt gemacht werden soll, anlegen, ihre
Wirkung ist sicher, die Trennung geschieht schnell und regel
mässig und man braucht nicht den Uterus bis zu den äussern
Genitalien herabzuziehen, was immer sehr schmerzhaft, ja oft
Unmöglich ist. Die dem Originale beigelügte Zeichnung zeigt
das ganze Instrument, den Zapfen oben mit seiner Scheide,
unten mit dem Handgriff versehen, die geöffneten Schneiden,
die gekreuzten Schneiden in ihrer Wirksamkeit und den dop
pelten scharfen Hacken, en face und profil mit flachem durch
löchertem Griffe und einem Ohr. Der Schaft ist von Silber,
der Haken von Stahl, der Griff von Elfenbein. (Zeifschr.
f. d. ges. Med. von Dieffenbach, Fricke und Oppenheim,
Bd. I. Hft. 4.)
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