Full text: (Neueste Folge, Band 2 = 1836, No 9-No 16)

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IV. Chirurgie und Ophthalmologie. 
Forderte die Torsion; doch trat ziemlich bedeutende Blutung 
ein, die, nachdem an der Basis jedes Knotens 3 Ligaturen 
angelegt worden waren, noch einige Zeit anhielt, dann aber 
auf eingebrach te Charpie stand. Die Säcke zeigten bald eine 
gewisse Anschwellung und dunklere Färbung mit bedeutender 
serösblutiger Ausschwitzung an der Oberfläche. Nach 24 Stun 
den waren sie im Centrum noch geröthet und sehr empfindlich. 
Wegen des sehr üblen Geruchs streute man ein Pulver aus 
China und Kohle ein. Tags darauf fand sich ganz derselbe 
Zustand. Die Anlegung neuer Ligaturen aus Furcht vor Blu 
tung erregte nicht nur an diesem Tage, sondern auch noch am 
folgenden, wo sie zum 3ten Male angestellt wurde, Schmerzen. 
Die Säcke waren also noch nicht abgestorben. 7 Tage nach 
der Operation schien ihr Abfallen nahe. Sie wurden daher 
oberhalb der Ligatur mit dem Messer abgetragen und zwar 
fast ohne Schmerz und unter nur sehr geringer Blutung. Pat. 
ertrug diese Operationen sehr gut, nur dass er in der ersten 
Nacht in Folge des Blutverlusts eine starke Ohnmacht bekam 
und er scheint jetzt ausser aller Gefahr. — In ähnlichen Fäl 
len würde A. statt der gewöhnlichen Liguturen metallene ge 
brauchen und erst nach ihrer Anlegung Incisionen machen. 
(Zeitsehr. f. d. ges. Medic. von Dieffenbach , Frivke und 
Oppenheim Bd. 2. Hft. 2.) 
208. Neues Instrument zur Exstirpation des 
G ebärmu 11er hal ses (Secateur uterin) erfunden von Dr. 
Aronssohn, agregirtem Professor an der Universität zu Strass 
burg. Ueberzeugt von den Schwierigkeiten und Gefahren, die 
mit Einbringen der Messer und Sclieeren in die Vagina ver 
bunden sind, so wie von der Unzuverlässigkeit der bis jetzt 
zur Vollführung der Amputation des Gebärmutterhalses vorge 
schlagenen Iustrumente, dachte A. auf einen neuen, diese Ope 
ration sehr erleichternden Apparat. Schon der Anblick des In 
struments lässt sogleich den Mechanismus erkennen: 2 halb 
mondförmige Klingen, am concaven Rande schneidend, platt 
auf der Seite, womit sie sich berühren und übereinander glei 
ten, ausgehölt auf der entgegengesetzten, sind an der Sditze 
mit einem Knopfe versehen und die eine ist am Ende einer 
metallenen Röhre, die andere an einem-Stiele aus dem besten 
Stahle befestigt. Am untern Ende der Röhre, da, wo der 
Operateur das Instrument fassen soll, finden sich seitw ärts an 
derselben 2 Ringe. Das Ende des Stiels hat einen hölzernen 
oder hörnernen Griff. Steht dieser Griff parallel mit beiden 
Ringen, so sind beide Klingen mehr als die Hälfte eines Zir 
kels von einander entfernt. Ein kleiner Vorsprung am untern 
Ende der Röhre bezeichnet die der Schneide der Klinge zuge 
kehrte Seite, eine anderer dient zugleich, um das untere breite, 
mit Löchern versehene Ende eines Doppelhakens zu befesti 
gen. Der Hacken selbst ist aus Stahl, sein Stiel aber, damit
	        
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