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IV. Chirurgie und Ophthalmologie.
Laurocer. E.rtr. hyosc. etc. aus. Bei diesem Stande der Sa
chen, wo die bewährtesten Mittel an der Hartnäckigkeit des
Uebels scheiterten und der Yerf., wenn aucli auf dem Blute
sich noch immer eine Crusta inflammatoria fand, keine neue
Venäsection mehr wagte, bestimmte sich derselbe auf Busse’s
Bath zum Opium in dreister Gabe. Er beabsichtigte dadurch
die exaltirte Reizbarkeit im Sensorium, wie im gesammten Ner
vensysteme zu beseitigen und die Krisis durch die Haut zu be
fördern. Der Erfolg war der erwünschteste. Die Nächte wur
den ruhiger, der Puls hob sich mehr, das Reissen liess allmäh-
lig nach und die Beweglichkeit kehrte mehr und mehr wieder
zurück. In der 5. Woche war Pat. ganz wieder hergestellt,
auch hatte sich der früher so w T ohlthätige Hämorrhoidalfluss
reichlich wieder eingefunden. Die Form, in der Pat. das Opium
erhielt, war: Land. liq. S. anfangs zu auf Aqu. dest. gjv.
mit Vin. stibiat. und Nitr.; später wurde die Dosis bis auf
5ß., alle 2 Stunden einen Esslöffel davon zu nehmen, vermehrt
und zuletzt bekam Pat. das Opium in Pulverform, zu ^ Gran
p. d., und es wurde mit Kalom. Jpecac. und Sulph. antim. aur.
verbunden. — Auch in 2 andern ähnlichen Fällen, die der
Verf. bald darauf beobachtete, gab er nach Aderlass das Opium,
wie eben erwähnt wurde und sah davon immer gleich günsti
gen Erfolg. [Med. Zeit. v. Vereine f. Heilk. in Pr. J836.
Nr. 27.]
205. lieber den Gebrauch mineralischer Wässer
am Abend, mit besonderer Rücksicht auf Marienbad;
von Dr. C. J. Heidler daselbst. Verf. gedenkt der chroni
schen Uebel, welche in den Mineralwässern ihr Heilmittel fin
den, spricht von dem Gebrauch dieser Wässer im Allgemeinen,
und vertheidigt die Methode, sie nicht bloss des Morgens, son
dern auch des Abends trinken zu lassen, und empfiehlt diesen
täglich zweimaligen Gebrauch allen denen, die des Morgens
nicht so viel Wasser trinken können, als zu ihrer Heilung er
forderlich ist; ferner, um eine mehrmals zu wiederholende
Brunnencur unnöthig zu machen, oder die lange Dauer einer
einzigen zu beschränken, oder um in kurzer Zeit eine mög
lichst kräftige Brunnencur zu beendigen. [Horn’s Archiv.
1835. Nov. Dcc.]
IV. Chirurgie und Ophthalmologie.
206. Beitrag zur Lehre vom Bruch des Schen
kelbeinhalses; vom Chirurgus Dr. Hahn, Stadtwundarzte
in Stuttgart. So leicht die Diagnose der Fractur des Schenkel
beinhalses bisweilen ist und man also wohl im Anfänge der
Praxis, wenn man solche Fälle erhält, denken kann, dass die
Schriftsteller es wohl übertrieben haben mögen, wenn sie die [