Full text: (Neueste Folge, Band 2 = 1836, No 9-No 16)

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III. Chirurgie und Ophthalmologie, 
er zur Arterie kam, wo sie am Scaleno antico hervortritt. 
Dann öffnete er hinreichend ihre Scheide, um eine gewöhnliche 
Sonde einzulassen und ohne die nahen Theile zu verletzen, 
führte er mit einer gewöhnlichen Aneurysmanadel eine einfache 
seidene Ligatur ums Gefäss und zog sie zu. Die Geschwulst 
Hürde nun etwas flacher und die Pulsation derselben, so wie 
die der Artcria radialis, hörte auf. Die Wundränder w urden 
nun durch einfache Naht und Heftpflaster an einander gehalten 
und das Glied in eine flanelleue Bandage gewickelt. Die Wun 
de heilte rasch, am 23. Mai löste sich die Ligatur und am 2. 
Juni ging Pat. aus. Die Geschwulst nahm allmählig ab, am 
30. Juli bemerkte man kaum noch eine Spur derselben und 
das Glied konnte ganz frei bewegt werden. [Zeitschr. j. d. 
ges. Medic. Bd. 2. HJt. 2. nach: Edinburgh medic. and surg. 
Journ. Jan. 1836.] 
180. Geschichte eines Aneurysma varicosum der 
Arteria femoralis und Ligatur der Iliaca externa; 
vom Prof. Baroxi. Ein 36jähriger, robuster, doch durch Ex 
zesse an der Tafel geschwächter Mann erhielt in der Weichen 
gegend eine Contusion, worauf das ganze Bein anschwoll und 
nicht mehr gebraucht werden konnte. Eine in der verletzten 
Gegend sich entwickelnde pulsirende Geschwulst Iiess ein be 
ginnendes Aneurysma befürchten und aller angewendeten Schwä 
chungsmittel ungeachtet entwickelte sich dieses so weit, dass 
die Operation nothw'endig schien. Es war so gross, wie ein 
Ei und seine Pulsationen deuteten auf ein Aneurysma varico 
sum, als man die Iliaca externa etwas oberhalb des Ursprungs 
der Epigastrica unterband. Alles ging gut, als die Geschwulst 
am 5. Tage wieder Pulsation bekam und das Bein von Neuem 
anschw'oll, besonders an der Ferse, wo sich livide Puncte zeig 
ten. Die Wunde eiterte stark und die Ränder bedeckten sich 
mit brandigen Schorfen. Diese Verschlimmerung dauerte bis 
zum 19. Tage, an dein die Ligatur ohne weitere Unfälle ab 
fiel, worauf alles besser ging. Das Glied konnte bereits auf 
alle Weise bew’egt werden und die Geschwulst pulsirte kaum 
merklich, doch am 42. Tage traten so heftige Blutungen ein, 
dass man den aneurysmatischen Sack bloslegen und die Femo 
ralis communis mit mehreren Seitenästen unterbinden musste. 
Doch pulsirte die Geschwulst noch immer, B. hielt es daher 
fürs Beste, dieselbe zu öffnen und jeder Ader eine besondere 
Ligatur anzulegen. Stürmische Hämorrhagie machte dies aber 
unmöglich und man musste sich auf die Compression beschrän 
ken, die denn auch glücklich die Blutung stillte, so dasjs mau 
8 Tage nach dieser 3. Operation den Verband entfernen konnte, 
ohne dass Blutung erfolgte. Die Wände des Sackes standen in 
Roller Eiterung und man erwartete die Heilung, als sich 2 Tage 
darauf ein heftiges Fieber mit Krämpfen und dann metastasische 
Pneumonie entwickelte, welcher Pat. unterlag. Die Section er
	        
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