Full text: (Neueste Folge, Band 2 = 1836, No 9-No 16)

259 
I. Anatomie und Physiologie. 
leibsnervengeflechte. Manchmal liegt das Oberkieferganglion dem 
innern untern Augenwinkel näher; jedoch gewöhnlich näher an 
der Spitze der Augenzahnwurzel. Mitunter siud ausser dem 
Hauptganglion mehrere, jedoch stets unter sich zusammenhän 
gende Nebenganglien, sich theils nach abwärts, theils nach 
aussen gegen den anastomosirenden Bogen des vordem und hin 
tern Zahnnerven hinziehend zugegen. Der vordere oder innere 
Untere Theil des Oberkieferganglion setzt sich fast in seiner ganzen 
Masse in eine nach unten und innen schwanzförmige Verlänge 
rung fort, die in Begleitung eines bedeutenden Arterienzweiges, 
oder eines völligen Arteriengeflechtes, Meiches von der Gan 
glienmasse des Oberkieferknotens gleichsam umschlossen ist, 
etwa 14 Linie w eit von dem Rande der bimförmigen Oeffnung 
parallel, also bogenförmig mit derselben nach abwärts, und in 
nen gegen die Aper Iura nasctlis canalis incisivi immer dünner 
Werdend, fortläuft. Auf dem Wege dahin entstehen aus die 
ser Verlängerung, so wie von dem Bogen, welchen der vor 
dere mit dem hintern Zahnnerven bildet, viele Nervenzweige, 
zuweilen aber auch eine zusammenhängende Masse von Zweigen, 
Welche sich nur in unzählige feine Aestchen auflöst, welche 
ein dichtes Netz bilden, aus dem Zweige durch den vordem 
Seitentheil des harten Gaumens zur Gaumenhaut und zur Schleim 
haut am Boden der Nasenhöhle zu den Schneidezähnen, dem 
Kckzahne, dem Zahnfleische und in den Knochen ausstrahlen. 
Das Ende dieses schwanzförmigen Fortsatzes tritt neben dem 
Canalis incisivus in den Zahnfächerfortsatz, zerästelt sich und 
dringt theils in das Zahnfleisch in der Gegend der mittlern 
Schneidezähne, theils in die Gatimenhaut hinter demselben, 
theils verbindet es sich mit dem der andern Seite. — Liegt 
das Ganglion tief, so ist seine Substanz weich, fast ohne Neu- 
wlent; liegt es flach, so ist sie ziemlich fest. Es besteht gröss- 
tentheils aus Ganglion- oder grauer Substanz, in welcher die mei 
sten Nervenfäden der Zahnnerven, welche sich hineinpflanzen 
J*”d mit denselben verschmelzen, bisw eilen zum Theil auch wieder 
hinaustreten , deutlich zu sehen sind. Treten mehrere Zweige 
der Zahnnerven in das Ganglion, so ist es beträchtlich grösser, 
Ms im entgegengesetzten Falle. Diese Gangliensubstanz ist um 
dje vordere Zahnarterie, welche in der Gegend des Ganglions 
eine oder mehrere Windungen macht, wie ausgegossen, und 
ohne Zerreissung der Arterie oder Nervenmasse nicht zu tren- 
nen. Aus dem Ganglion entspringen sehr viele und weiche 
Zweige, die erst in Begleitung von kleinen Arterien theils zur 
Schleimhaut der Nasenhöhle, zum Thränennasencanale, zur 
Schleimhaut der Oberkieferhöhle, grösstentheils aber nach ab 
wärts gegen die Schneide-, Eck- und die ersten Backenzähne 
lächerförmig ausstrahlen und auf dem angedeuteten Wege ein 
e "gmaschiges, zusammenhängendes, von freien Arterienzweigen 
genau begleitetes Netz bilden, so dass sich in mehreren Fällen 
17*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.