Full text: (Neueste Folge, Band 2 = 1836, No 9-No 16)

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IV. Chirurgie und Ophthalmologie. 
einigte sie durch die Naht, gebrauchte indess die Vorsicht an 
beiden Seiten der Wunde tiefe, 2 Zoll lange Einschnitte zu 
machen, um die Bauchwände zu erschlafen und das Ausreisseu 
der Naht zu verhindern. Der Erfolg war der günstigste: die 
Narbe wurde fest und die Stuhlentleerungen erfolgten ohne 
Schwierigkeit. [Zeitsehr. j. <1. ges. Wedle, v. Dieffenbaeh, 
Fricke u. Oppenheim. Bd. 2. Hj't. 1. nach: Gazette medicaU 
de Paris. 1836. Fevr. 20. Nr. 8.] 
116. Colpo'dcsmorap hie, oder Abschnürung 
eines Theils der Scheidenschleimhaut durch die 
blutige Naht zur radicalen Heilung des Prolapsus 
FSt er i et Vagina e; von Dr. G. Bellini. Der Gedanke* 
durch Verkürzung der Schleimhaut eine Contraction der Scheide 
und so Radicalcur des Prolapsus der inuern Genitalien zu be 
dingen, liegt auch diesem Verfahren zum Grunde, das von 
den bereits häufiger angewendeten nur dadurch verschieden ist, 
dass jene Verkürzung oder Verengerung nicht durch Ausschnei 
dung des Lappens, sondern durch Anlegung einer kreisförmigen 
Naht und Abschnürung eines Theils der Scheidenschleimhaut 
erlangt werden soll. Man soll zu diesem Zwecke an der einen, 
oder an beiden Wänden der Scheide eine Naht anlegen, die, 
wie die einen Beutel zusammenziehende Schnur wirkt. Dieses 
Verfahren wurde in einem Falle ausgeführt, in dem das Re 
ctum, eine Hernia in der Scheide bildend, die innern Genita 
lien zu einer eigrossen Geschwulst vorgedrängt hatte. Bellini 
umschrieb dieselben in der Form eines umgekehrten tl, lies die 
einzelnen Stiche etwa 2 Linien von einander entfernt und zog 
die Endfäden zusammen, wodurch das Vorgefallene zurück 
trat und, wie es scheint, iu dieser Lage blieb, so dass die 
Beschwerden, an denen Pat. seit 2y Jahren gelitten, gehoben 
waren. — Die Theorie hat freilich Gründe gegen die Wirk 
samkeit dieser künstlichen Verengerungen, selbst wenn sie zu 
erst gelingen, wenn nämlich Vereinigung der Wundränder ein- 
tritt — oder die Nähte halten — denn wer kennt nicht die 
grosse Dehnbarkeit der Scheide — so dass nur Verengerung 
des Orificii externi anhaltenden Widerstand zu leisten scheint: 
doch hat auch hierüber die Erfahrung zu entscheiden. [Zeit- 
sehr. f. d. ges. Medic. v. Dieffenbach etc. 'Bd. 2. Hft. 1« , 
nach: Bulletino delle scienze medichc. Jan. 1836.] 
117. Einen Nieren-Harnstein von ungewöhnli 
cher Grösse fand der Kreisarzt Dr. Dworski in der rechten 
Niere eines 75jährigen Mannes, der wiederholt an Wechselfie 
bern, vor 30 Jahren an Sand und Stein gelitten und seitdem 
bloss: über einige Beschwerden im rechten Schenkel beim Knieen 
geklagt hatte. Nicht länger als 7 Wochen vor seinem Tode 
trat Nierenentzündung mit Zeichen eines vorhandenen Nieren 
steines und Eiterung ein, was um so merkwürdiger ist, da der 
Stein sich seit vielen Jahren gebildet haben musste. Die Niere '
	        
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