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IV. Chirurgie uud Ophthalmologie.
Rückstand und erhielt kohlens. Natron. Der Niederschlag, mit
Kohle geglüht gab Schwefelbaryuin. \BucJm. Rep. IV. p. 361
“—364.] 3) Tinctur zum Schwarzfärben der Haare;
v on Brandes. Der Verf. untersuchte eine solche Tinctur, die
zu dem Preise von über 1 FI. das Fläschchen im Handel vor
kommt. Es war eine dunkelkastanienbraune, etwas trübe, an
genehm riechende Flüssigkeit, welche sich als ein alkoholischer,
•nit ätherischen Oelen, namentlich Lavendelöl aromatisirter Aus
zug der grünen Wallnussschalen erwies. Bekanntlich hat der
Salt der grünen Wallnussschaalen die Eigenschaft, an der Luft
schwarzbraun zu werden und organische Körper mit dieser
Farbe dauerhaft zu beizen. Nachtheilig wird der Gebrauch
dieser Tinctur sicher nicht seyn. [Pharm. Zeitung. 1835. iZVr.
20.] 4) Tinctur zum S c h w a r z f ä r b e n < d e r Haare,
Unter der Benennung „Rowlands Essence of Tyre (l
aus England bezogen; von Martens. Die erwähnte Tinctur
ist auch in den Handlungen mehrerer deutschen Hauptstädte
Vorräthig und wird daselbst zu einen Tlialer das Fläschchen
verkauft. Es ist eine schwärzlich gefärbte trübe Flüssigkeit,
Welche beim ruhigen Hinstellen unter Absetzung eines fei
nen schwarzen Pulvers sich sehr schnell wasserhell klärt.
Die vom Verf. nur qualitativ unternommene Analyse gab fol
gendes Resultat: die sauer reagirende Flüssigkeit war eine
Auflösung des Salpetersäuren Silberoxydes und des salpeter
sauren Wismutboxydes in Wasser, der Niederschlag aber er
wies sich als eine sehr zarte vegetabilische Kohle, höchst
Wahrscheinlich ist es ausgeglühter Lampenriiss. [Originalmil-
theilung.'] 5) Ueber das Willer’sche Kräuteröl, welches
nach einer frühem Mittheilung des würtemb. Corresp. nur ein
durch Alkannawurzel rothgefärbtes und mittelst Bergamottenöl
parfümirtes Olivenöl sevn sollte, bemerkt Büchner, dass es
doch möglich wäre, dass Willer sein Olivenöl erst mit Ar
temisia Abrotanum, Arcfium Lappa, A. Baräana etc., wel-
c ae seit lange als Haarwuchs befördernd gebräuchlich sind, un-
ter Zusatz von Alkanna, abkoche, und dann erst das Berga-
niottenöl zusetze; die hierdurch entstehende Verschiedenheit
Werde freilich schwer chemisch auszumitteln seyn; aber aus
dem Namen Kräuteröl lasse sich dergleichen vermuthen. [Buchn.
Uepert. IE. p. 383—385.]
IV. Chirurgie und Ophthalmologie.
111. Fractur des Hirnschädels mit Verlust von
«ehirnsubstanz, geheilt von Dr. J. Brenner Ritter von
elsach zu Lambach. Ein 11 jähriger Knabe wurde von einem
•erde an die linke Seite des Kopfes geschlagen: am vordem
l, ntern Winkel des linken Seitenwandbeines war ein Stück