Full text: (Neueste Folge, Band 2 = 1836, No 9-No 16)

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IV. Gynäkologie und Pädiatrik. 
zweimonatlichen stärkenden Nachcur ward die Frau, als völlig 
hergestellt, entlassen, ist jetzt ohne jede Klage und menstruirt 
■wieder regelmässig, b) u. c) Noch zwei Fälle von &e- 
bärmutterpoly pen. Die S , eine 46jährige, wohlbeleibte 
Blondine, war von ihrem 8. Jahre an, ohne verliältnissmässige 
Entwickelung des übrigen Körpers, ein halbes Jahr hindurch, 
aller 4 Wochen menstruirt. Hierauf traten die Blutungen im 
14. Jahre wieder normal ein, und hielten bis zum 16. Jahre 
an, als sie, angeblich nach einem Schreck, plötzlich verschwan 
den. An demselben Tage, an welchem 4 Wochen darauf die 
Menstruation eintreten sollte, ward die S. von einer Angina 
'tonsillaris, mit heftigen Schmerzen und selbst Erstickungsge 
lahr, befallen. Nach 14 Tagen war das Uebel gehoben, vier 
Wochen darnach erschienen die Menses wieder, "welche von nun 
an mehrmals, namentlich im Winter, von den lästigen Halsübeln 
verdrängt wurden. Eine, nach den häufigen Entzündungen zu 
rückgebliebene, geschwürige, harte Stelle an der rechten Man 
del ward im 19. Jahre unterbunden, und fiel am 9. Tage ab. 
Die folgenden 2 Jahre erschien die Menstruation sehr unregel 
mässig, blieb mehrmals ein ganzes Vierteljahr aus. Ein ähnli 
ches Halsübel zeigte sich jedoch nicht. Durch stärkende Mit 
tel , besonders auch das Seebad, ward die Uterinfunction wieder 
regulirt. Im 23. Jahre verheirathete sich die S., und gebar 
nach H Jahre das 1. Kind. Jm 4. Jahre nach der Verheirathung 
fiteilte sich das Halsleiden wieder mehrmals ein, und zwar so, 
dass es mit der Menstruation in Causalnexus erschien, für diese 
gleichsam vicarirte. Innerhalb 11 Jahren gebar die S. schwer, 
aber ohne künstliche Hülfe, 5 Kinder. Sie befand sich immer 
"ährend 12 Stunden nach einer Entbindung, wobei stets hef 
tige Blutungen erfolgten, ohne Bewusstsein. Während der 
Schwangerschaft und dem Stillen der ersten 4 Kinder trat kein 
Halsleiden ein, erschien aber nach der letzten Entbindung wie 
der dreimal. Zwei Jahre darauf, in dem 36. Jahreentstand, 
nach einer heftigen Gemüthsbewegung, ein Blutsturz, mit Schmer- 
Ze n in dem Unterleibe und Ziehen in den Lenden. Der Blut- 
sturz erschien von nun an aller -j- oder ' f Jahre, später aller 
3 bis 4 Wochen, nach stets vorhergegangenen Gemüthsbewe- 
gungen. Bei einem kummervollen Leben mit Nahrungssorgen, 
nahm die Entkräftung immer mehr zu, obige Schmerzen hielten 
nn; dabei entstanden Störungen der Dauung, Urinbeschwerden, 
bisweilen prickelnde, spannende Schinerzen in den Brüsten; 
die Halsentzündung erschien nicht wieder. Im Oct. 1828 trat 
plötzlich, „ach einer körperlichen Anstrengung, ein ziemlich 
grosser Körper, unter heftigem Blutverlust, zwischen die Scham 
lefzen hervor, der von der untersuchenden Hebamme für einen 
Härmuttervorfall ausgegeben wurde. Den Winter über musste 
d‘e S. grösstentheils das Bett hüten. Bei der geringsten An- 
strengung erfolgten Blutflüsse, wobei der Körper oft vorfiel,
	        
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