Full text: (Neueste Folge, Band 2 = 1836, No 9-No 16)

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IV. Gynäkologie und Pädiatrik. 
gebrauchte denn T. das Cauterium actuale und zw T ar mit sehr 
gutem Erfolge. Doch kehrte Tags darauf eine eben so bedeu 
tende Blutung zurück und forderte dasselbe Mittel. Mehrere 
spätere weniger starke Blutungen zwangen den Verf. alle Sty- 
ptica zu erschöpfen. Nochmalige Cauterisation und Einwickelung 
der Theile mit Heftpflaster verhüteten weitere Zufälle. Pat. 
genas und wurde von Varicocele frei. [Zeitschr. J. d. ges. 
Medic. v. Dieffenbach, Fricke n. Oppenheim. Bd. I. Ifj't. 
4. nach: Gazette medicale de Paris. 1836. Fevr. Nr. 7.J 
47. Verletzung des Hodensacks durch einen 
Schlangenbiss und freiwillige Castration; vom 
Bat. Arzte Dr. Koeppen in Freistadt. Ein Jäger, der im Wal 
de seine Nothdurft verrichtete, wurde von einer Schlange in 
den Hodensack gebissen und aus Furcht, dieselbe wäre eine in der 
Gegend nicht selten vorkommende Viper, schnitt er sofort mit 
einem gewöhnlichem Brotmesser die Wunde aus, wobei er den 
Hoden vom Saamenstrange trennte. Gleich darauf verlor er 
das Bewusstsein und musste, nachdem er zu sich gekommen 
war und vergebens nach Hülfe gerufen hatte, unter den hef 
tigsten Schmerzen und bei sehr bedeutender Blutung aus der 
Wunde dem nicht kurzen Rückweg nach der Stadt antreten, 
doch bald wieder verliessen ihn die Kräfte und man fand ihn 
ohnmächtig auf dem Felde liegen. Bei der Untersuchung sah 
man eine 31 Z. grosse Wunde des Scrotum aus der der abge- 
schnittene Hode, den der Verwundete zurückgeschoben hatte, 
herausfiel, das Scrotum selbst, von der Grösse eines Kinder 
kopfs, war schwarz, ebenso der Penis, die Blutung nicht un 
bedeutend, die Schmerzen sehr heftig. Bei zweckmässiger 
Behandlung erfolgte bald völlige Heilung. Auch eine am Sa 
menstrange sich zeigende Verhärtung wurde beseitigt, f Cas- 
per's Woclienschr. f. d. ges. Jteilk. 1836. Nr. 14. j 
48. Ueber Geschwülste in den Augenlidern; 
vom Dr. Fa. An. Koechling. Eine Frau von 26 Jahren und 
guter Gesundheit bekam, im 2. Monate ihrer Schwangerschaft 
in der Mitte des rechten obern Augenlides eine erbsengrosse, 
harte, röthliche, unschmerzhafte Geschwulst und im 7. Schwan 
gerschaf tsinonate eine dergleichen im linken obern Augenlide. 
Nach der Entbindung w’urden die Geschwülste blasser, aber sie 
Murden jedes Mal' 2 Tage vor Eintritt der Regeln sehr roth, 
und erblassten wieder, sobald die Menstruation im Gange war. 
Hier will Verf. eine nahe Beziehung der Augenlider zu den 
Geschlechtstheilen erkennen. — Die Geschw ülste w urden durch 
Jodsalbe geheilt. [Horn’s Archiv. 1835. Sept. Oct.] 
IV"- Gynaekologie und Paediatrik. 
49.. Versehen der Sclnvangern; von Dr. Schee- 
s1 ^ger in Stettin. Noch immer währt unter Aerzten und Phi-
	        
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