Full text: (Neueste Folge, Band 3 = 1836, No 17-No 24)

472 II. Majeria medica und Toxikologie. * 
Stellung brachte die Moxa freilich nicht zu Wege, doch hat sie 
wohl den nahen Tod abgewendet, x Der Thorax war in Folge 
der fehlenden Lungenportion eine Handbreit unter dem rechten 
Schlüsselbeine bedeutend zusammengesunken. Auch blieb unvoll 
kommene Lähmung des rechten Arms zurück, die durch Electri- 
cität so weit beseitigt ist, dass Pat. wieder etwas Clavier spie 
len kann, Noten schreiben muss er jedoch mit der Linken. Wie 
sonst singt und schreit Pat. wieder viel und laut, hustet auch 
wohl mitunter, hat aber die Moxen so weit vergessen, dass er 
die Flasche wieder liebt. — Zwei Mal gelang es übrigens 
dem Verf., den sehr quälenden Singultus durch die Moxen 
augenblicklich zu heben. Fieber war nach den Moxen nicht 
zu beachten. Die Eiterung aber hielt mehrere Monate nach 
derselben an, obgleich man die Brandstellen gleich mit Spir. 
Sai. ammon. caust. verband. [Hamb. Zeitschr. f. d. ges. 
Medic. Bd. III. Hfl. 3.] 
231. Krankheit der Nieren durch Moxen ge 
heilt; von Br. Wuangell, in Petersburg. Ein Knabe im 
5. Jahre entleerte schon seit mehreren Tagen blutruthen Harn, 
was, da er sich sonst wohl zu befinden schien, die Mutter 
weiter nicht beachtete, bis er eines Morgens beim Gehen über 
Schmerz in den Schenkeln klagte. W. fand bei genauer Un 
tersuchung des Kranken und des Harns, dass Letzterer innig 
mit dem Blute gemischt war, auch sprachen die übrigen Er 
scheinungen am meisten für Nierenleiden. Pat. wurde Anfangs 
mit öligen und schleimigen Mitteln behandelt, doch das Uebel 
nahm eher zu, als ab. Man machte kalte Umschläge auf die 
Nierengegend, doch auch diese hatten keinen bedeutend guten Erfolg 
und eben so wenig Uv et yrsi, Millefl Ltjcnpod. etc. Jetzt schien 
es nun auch, als ob sich zum Bodensätze des Urins etwas Ei 
ter fände. W. brannte daher in der Gegend der rechten Niere 
eine Moxa ab und erhielt die Brandstelle einige Zeit in Eite 
rung. Dies half nach Wunsch. Nach 12 Tagen wiederholte 
W. auf der andern Seite diese Operation und seitdem schritt 
die Besserung rasch vor. Der Knabe wurde ganz hergestelllt. 
[Ilamb. Zeitsclir. f. d. ges. Medic. Bd. III. Hfl. 3.] 
232. Lähmung der unteren Extremitäten, durch 
die Moxa geheilt; von Br. Buesch in Petersburg. Ein 
junger rüstiger Gefangener litt im Frühjahr 1833 an dem da 
mals herrschenden epidemischen Nervenfieber, worauf vollkom 
mene Lähmung der untern Extremitäten mit unwillkiihrlichem 
Abgänge des Koths und Urins zurückblieb. Dabei hatte Pat. 
das Gefühl von grosser \üt7.e in der Gegend der Sacralwirbel 
mit unerträglichem, bei Berührung 1 znnehinendem Schmerze, der 
nur die Lage auf dem Bauche erlaubte, Tags und Nachts mar 
terte und oft so heftig wurde, dass Pat. laut aufschreien musste. 
Blutegel, Schröpfköpfe, Biasenpflaster, Senfteige etc. wurden 
oft, dach erfolglos, angew^ndet. Die Verdauung und die mei-
	        
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