Full text: (Neueste Folge, Band 3 = 1836, No 17-No 24)

II. Materla rnedica und Toxikologie. 
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schleicht und Generationen verdirbt. Die Lupanarien sind der 
Heerd, wo der Samen jener Krankheit ausgebrütet und verviel 
fältigt wird. So lange also die Lupanarien als nothwendiges 
Uebel bestehen müssen, erheischen sie eine andere Einrichtung 
und sorgfältigere Aufsicht, als ihnen bisher wurde. 
226. Neue Heilmethode der primären syphili 
tischen Geschwüre; von Dr. Cakusi. Die leidenden 
Theile werden 2 Mal täglich eine Minute lang dem Dampfe 
des Weinessigs ausgesetzt und dann mit trockener Charpie be 
deckt. Die Heilung soll dann zusehends erfolgen. Diese Däm 
pfe wirkten aber nur auf primäre, frische oder alte Geschwüre 
vortheilhaft ein, nicht auf secundäre. Nach der Vernarbung 
wendet C. übrigens Antisyphilitica an , um die allgemeine In— 
fection zu zerstören. Im Ganzen kann C. 8 Heilungen aufwei- 
sen. \IIatnb. Zeit sehr, /'. tl. ges. Medic. Bä. III. Hfl. 3. 
nach : II Filiatre Scbczio nach der Gazette medic. de Paris. 
1\r. 37. Sept. 1830.] 
II. Materta medica und Toxikologie. 
227. Ueber die Wirksamkeit des Hydrargy- 
rum oxy datum phosphoricum , äusserlich ge 
braucht, in syphilitischen Krankheiten; von Dr. 
Pas<jualo - Albano. Der innere Gebrauch dieses Salzes ist 
seit 1826, nachdem Fiore die günstigen Erfahrungen mehrerer 
ausgezeichneter Aerzte in Neapel mit diesem Mittel bekannt 
gemacht hatte, in Italien allgemein geworden. Der Verf. ver 
suchte nun Cirillo’s Methode nanhzuahmen und den Sublimat 
durch phosphorsaures Quecksilberoxyd zu verdrängen. Schon 
1829 stellte Rocco-Solina durch eine Salbe aus diesem Prä 
parate einen Kranken her, bei dem die (venerischen Geschwüre 
keinem andern Mittel wichen. Albano bediente sich einer 
Salbe aus 55 Theilen Fett und 5 Theilen Merc. o.ryd. phosph. 
namentlich in nachstehenden Fällen: 1) ein 36jähriger, phlegma 
tischer Mann bekam nach 10 Tagen einen Bubo in der rechten 
Weiche, der sich rasch ausbildete. Von der erwähnten Salbe 
wurde mit der Fingerspitze eine leichte Einreibung gemacht. 
24 Stunden darauf stellte sich heftiges Jucken und erysipela- 
töse Rothe der Stelle ein, wogegen man mit Erfolg ein Dec. 
Jlnr. tiliae gebrauchte. Dann wiederholte man das Einreiben 
mit denselben Folgen, nach 12 Stunden aber schlugen eine Menge 
Rötheln ähnliche, kleine Pusteln aus, von denen einige weg 
trockneten, andere gelblichen Eiter entleerten, ehe sich die Haut 
kleienartig abstiess. Nach 12 Stunden machte man die dritte 
Einreibung. Der Bubo hatte sich bereits gebessert und nach 
dem man 2 Drachmen Salbe bald in die rechte, bald in die 
liuke Weiche eiugerieben, war Pat. hergestellt. 2) In einem
	        
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