40 III. Chirurgie und Ophthalmologie.
beiden Fällen war bei allen 5 Individuen eine solche wahrzu
nehmen. Bei den 3 Individuen des ersten Falls Mar sie aller
dings nicht bedeutend und kündigte sicli nur durch Eingenom
menheit des Kopfs an, was übrigens dem Umstande zuzuschrei
ben Mar, dass nicht stark eingeheizt und Mährend der Nacht
ein Fenster offen geblieben Mar, bei den 2 Individuen des letz
tem Falls dagegen Mar es eine wahre Ptiraly&is nervorum.
Bei dem Maurer bemerkte man noch überdiess reizende Ein-
Mirkung. auf die Schleimhaut der Respirationsorgane; da sich
aber bei keinem der 4 übrigen etMas der Art entdecken liess,
so möchte diess wohl mehr der ohnehin sehr grossen Reizbar
keit der Atbmungsorgane dieses Mannes, als gerade einer spe-
cifischen Einuirkung der Kalkausdünstung auf diese Organe zu
zuschreiben seyn. [Med. Corresp. - Blatt d. würtemb. ärzll.
Vereins. Bd. VI. Nr. 30.]
HI. Chirurgie und Ophthalmologie.
16. Beiträge zur Heilung der Knochen brüche
der untern Extremitäten, insbesondere des Schen
kelhalsbruches; von Dr. Schüekmcyer. In einer 1833
bei Groos in Freiburg erschienenen Schrift: AnMeisung zur
Heilung der Knochenbrüche des Ober - und Unterschenkels,
hat S. eine Maschine bekannt gebracht, die sich ihm in mehr
jähriger Praxis bei Heilung der Knochenbrüche der untern Ex
tremitäten als sehr vortheilhaft beMährte. Nur M as sie beim
Schenkelhalsbruch leiste, hatte der Verf. noch nicht erfahren,
doch sich dahin ausgesprochen, dass er durch seine Maschine
den ZM’eck immerhin besser zu erreichen sich getraue, als mit
den Vorrichtungen von Boyer undDesault. Nachstehender
Fall nun rechtfertigt diesen Ausspruch. Ein gesunder, kräfti
ger Mann, einige und 30 Jahre alt, fiel am 4. Mai 1834 bei
einem Hausbrande ungefähr 50 Fuss hoch herab aufs Pilaster,
indem eine Leiter, auf der stand, zusammenbrach. Die Kraft,
mit der er auffiel, Murde noch dadurch vermehrt, dass er
einen mit Wasser gefüllten Schlauch, der mit der unten stehen
den Feuerspritze verbunden Mar, um seinen Leib geMunden trug.
Die Erschütterung Mar sehr bedeutend und raubte dem Verun
glückten lange das BeMUSstseyn. Die alsbaldige Untersuchung
des Körpers zeigte eine kleine contundirte-Kopfwunde auf dem
linken Scheitelbeine, M’obei der Schädelknochen in der Grösse
eines 12 Kreuzerstücks vom Periosteum entblösst m ^ Nächst-
dem bemerkte man die 4. und 5. wahre linke Rippe nahe am Ca-
pitulum gebrochen und mit Splitterung complicirt. In der Ge
gend des linken Trochanter inajor konnte man mittelst Befüh
len mit der Hand deutlich Splitterung des Knochens Mahrneh
men. Der linke Schenkelhals Mar, so weit sich die Diagnose