Full text: (Neueste Folge, Band 3 = 1836, No 17-No 24)

3$ II. Materia medica und Toxikologie. 
durch der leere Bruchsack ebenfalls zusammengedrückt und der 
Bauchring ausgefüllt wurde und wohl auch der körperlichen Zu 
nahme, besonders dem Fettwerden des Unterleibs und Netzes, zu 
schreiben, so dass das vermehrte Volumen desselben nicht mehr 
im Verhältnisse zur Oelfnung des Leistenrings stand. [Hufe- 
land's Journ. d. pract. Heilk. 1836. Juni.] 
14. Ueber Buttermilch und Sauermilch; vom Prof. 
Dr. Fleischmann sen. in Erlangen. Nach Pitschaft sind But 
termilch und Sauermilch treffliche Heilmittel bei Infarcten, Ab- 
scessen der Unterleibsorgane, Morins tiiger Hippocralis, Nie 
renschmerzen von Steinen, Induratio hepatis et lienis, Gicht, 
Gallen- und Faulfiebern. — Rann auch F. diese Behauptung 
nicht in Bezug aller der genannten Krankheiten aus eigener Er 
fahrung bestätigen, so kann er doch die wohllhätige Wirkung 
der Buttermilch bei Infarcten und Gallenfiebern rühmen und be 
merken , dass ihr Gebrauch schon oft die hartnäckigsten Stuhl 
verstopfungen, gegen die man anhaltend die verschiedensten pas 
senden Abführmittel erfolglos angewendet, gehoben hat; dass 
sie in hitzigen Fiebern beim brennenden Durste einen unschäd 
lichen wahren Labetrank gewährt und daher in den niedern 
Klassen und auf dem Lande in den erwähnten Uebel ein allge 
mein gebräuchliches Hausmittel ist. Auch F. bat einen jungen 
Menschen beobachtet, der, ohne dass man eine bestimmte Ur 
sache ausmitteln konnte, allmählig ganz abgemagert und sehr 
schwach geworden war, durch tägliches Trinken von Butter 
milch aber von der und von weissem Brote er ganz allein den 
Sommer über auf dem Lande lebte, völlig wieder hergestellt 
wurde. [Hufeland?s Journ. d. pract. Heilk. 1836. Juni.] 
15. Zwei Fälle von schädlichen Folgen der Aus 
dünstung neugeweisster Zimmer; von Dr. Zengerle in 
Wangen. Im Oct. v. J. und im Jan. d. J. beobachtete Z. die 
schädlichen Folgen des Bew'ohnens neugew’eisster Zimmer in 2 
verschiedenen Fällen. Der erste Fall betraf einen Maurer, der 
sich im vorigen Sommer ein neues Haus gebaut hatte, in dem 
bis zum Spätherbst 2 Zimmer zum Bewohnen fertig wurden. 
Ende Oct. zog der Eigenthümer ein, nachdem die Zimmer kurz 
vorher frisch ausgeweisst worden waren. Doch schon am andern 
Tage, nachdem Mann und Frau und die 11jährige Tochter die 
Nacht über in einem solchen Zimmer, in dem noch obendrein 
eingeheizt wurde, zugebracht hatte, kam die Frau zu Z. und 
klagte, dass ihr Mann, den er früher an beginnender Phthisifl 
behandelte und der schon drei heftige Pneumonieen über 
standen hatte, jetzt wieder an Asthma, starkem Reizhusten 
und Kopfschmerz leide, setzte aber gleich dazu, dass es 
wohl daher komme, weil sie vergangene Nacht zuerst in ih 
rem neuem Hause geschlafen hätten, denn auch ihr selbst und 
ihrer Tochter sei heute der Kopf stark eingenommen. Bei die 
sem Stande der Sachen rieth Z., sogleich wieder aus dem neuen
	        
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