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III. Chirurgie und Ophthalmologie.
vengeschwülste wird ohne das chirurgische Messer gewiss seilt"
zu Stande kommen. Alle auflösende Mittel haben sich bisl* e(
fruchtlos gezeigt und das von Bisset lind v. Siebold äiisset'
lieh gebrauchte Aetzinittel wirkt ungleich schmerzhafter, lanj.”
wieriger und unsicherer wie das Messer. Auch hat die Exst«'
pation bisher fast nie lebensgefährliche Folgen gehabt: den nie 1 '
sten Operationen der Art folgte nicht ein Mal beträchtlich« 11
Wundlieber und Rückfälle wurden selten bemerkt, was dal l,r
spricht, dass die Neurome in ihrer Textur zwar nicht selten
Scirrhen simuliren, ohne jedoch die Natur derselben anzuneh'
men. W. möchte daher rathen, in der Mehrzahl der FäH e
dreist zur Exstirpation zu schreiten, da der günstige Erfolg der'
selben sich in der Erfahrung überwiegend bewährt hat. — -A" 1
Schlüsse macht der Verf. noch einige physiologische Benief'
klingen, hinsichtlich derer Ref. auf das Original verweis* 1
\Hcckcr's neue wissenschafll. Annul. f. d. ges. Ilcilk. B^
III. Hft. 4.]
205. Habituelle halbe Luxation des Unter'
Schenkels nach aussen; von Dr. Kleebekg zu Königs'
berg i. P. Während sich K. 1824 zu Muskau in der Obel'
lausitz aufhielt, führte ihm ein wendischer Bauer seinen \1"
jährigen Sohn wegen eines Fehlers im Kniegelenke zu, der
denselben ausserordentlich am Gehen hinderte. K. bemerk* e
am Knie des im Vorzimmer sitzenden, sonst gesunden und kral'
tigen Burschen keine Abweichung, doch als selbiger aufstand*
fiel ihm sofort die Veränderung der Form des Kniees auf, d* e
in ihrer ganzen Entwickelung mit der Streckung des Unter'
schenkeis gleichen Schritt hielt und b.eim Versuche zu gehen»
im höchsten Grade hervortrat. Mit Beugung des Unterseite«'
kels schwand die veränderte Form und liess sich so nach Will'
kür hervorrufen. Unter den erwähnten Umständen wurde da*
Knie auffallend breiter und berührte während des Gehens da*
andere; der innere Gelenkknorren des Oberschenkels bildet«
nach innen eine bedeutende Hervorragung und eine gleiche nach
aussen, der äussere Schienbeinknorren; die Kniescheibe sclu e ®
quer gestellt, die Unterschenkel standen schief nach innen un«
der Fuss wendete sich nach aussen, so dass der innere Kn«'
chel fast die Erde berührte. Sorgfältige Untersuchung und g e '
naues Zufühlen während jedesmaliger Bildung der Missgestalt« 1 *”
bei Streckung des Beines ergab Luxation des Unterschenkels na«* 1
aussen, und es konnte folgender Vorgang, der das gegenseit*# 6
Verhältnis beider Knochen während derselben erklärt, wahr'
genommen werden. Während bei gebeugter Stellung des l *)'
terschenkels die Candt/U fetnoris in der natürlichen Lage j n
den entsprechenden Cuvitatibus glennidcis Tibiae ruhten, gl*.* 1
während der Streckung der Candijlus jemoris e.rtemw in dt«
Caritas glenoidea Tibiae interna, so dass der Condjlus inl e, ‘'
nus aus seiner Verbindung mit der Tibia trat und die Cai’d aS