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III. Chirurgie und Ophthalmologie.
e ine Gabe Opium brachte jedoch bald Linderung und der Schmerz
kehrte nicht wieder. Das Wundlieber blieb massig; eine Sol.
&ui. mirab. Glaub, mit Aqn. Laurocer. innerlich und kalteUin-
scliläge äusserlich genügten, die Heilung zu fördern. Ende
September hatten sicli schlaffe Granulationen in der fast geschlos
senen Wunde erzeugt. Als man diese einige Male mit Lapis
uifcm. ätzte, entstanden in der Nähe der Narbe Anschwellun
gen zweier Lymphdrüsen, die Anfangs das Bedenken erregten,
dass sich einige der zurückgebliebenen kleinen Bläschen zu neuen
BeschWülsten bilden möchten; der Ungrund davon erwies sich
ln dess bald dadurch, dass Einreibungen von Urig. merc. und
Auflegen eines Empl cicul. die Zertheilung meist bewerkstellig
ten. Am 17. Oct. wurde Pat. völlig geheilt entlassen. Am
Oct. 1833 konnte W. den Mann nochmals untersuchen. Es
er gab sich dabei, dass die rechte Hand im Ganzen weniger gut
genährt war, wie die linke. Die Beugnng der 5 Finger ging
kräftig vor sich. Die Streckung des 4. Fingers ging aber nur
sehr mühsam und die des 5. Fingers unvollständig vor sich.
Streckte der Mann den ersten, zweiten und dritten Finger völlig
Und gerade aus, so fühlte er sich unfähig, diese Finger anein-
ander zu legen oder sie zu adduciren. Zwischen den Mittel-
kandknochen des Daumens und Zeigefingers fiel eine Vertiefung
auf, entstanden durch verminderte Ernährung der dortliegenden
frjuskeln. Die Cubitalseite des rechten Vorderarms war w enig,
dieselbe Seite der Hand und des 5. Fingers gar nicht empfind
lich; selbst starkes Kneipen der Haut wurde hier nicht gefühlt.
Hie Radialseite des 5. und die Ulnarseite des 4. Fingers waren nur
schwach empfindlich; die Radialseite des letztem besass dage
gen volle Empfindlichkeit. Wie der Mann angab, wurde er
durch Kraftlosigkeit des 4. und 5. Fingers im Gebrauche der
Hand merklich gehindert. Der Mangel an Sensibilität im Ul-
uarrande der Hand hatte bewirkt, dass die Berührung eines
heissen Bügeleisens nicht sogleich gefühlt und so Verbrennung
hervorgebracht wurde. Im obern Theile der Operationsnarbe
buhlte man das obere Ende des durchschnittenen Ulnarnerven
"ie einen runden, harten Knopf, auf den Druck schmerzhaft
";ar. Das untere Ende des Nerven fühlte man gleichfalls durch
dia Haut durch, da der Untersuchte mager war; es war nicht
an geschwollen, und Druck auf dieses Ende, so wie auf die bin
are Seite des innern Gelenkknopfes des Armbeins, brachte fast
gar keine Empfindung hervor. Zur Seite der Narbe lag eine
^erhärtete Lyinphdrüse, die so gross wie eine kleine Bohne
"ar. Dieselbe schmerzte nicht und stand mit beiden Enden
des Nerven nicht in Verbindung. Uebrigens befand sich der
fHann seit der Vernarbung der Operationswunde ganz ohne
Schmerzen und war deshalb mit der Veränderung durch die
Operation sehr zufrieden. — An diesen Fall nun reiht W.
ß chr interessante Bemerkungen, welche theils die Vergleichung