414 II. Materia medica und Toxikologie.
gezeigt war und darf rücksichtlich des Erfolgs nur ein ganz
günstiges Urtheil fällen. Er gab das Mittel im Aufguss liir
sich, nur mit Syrup versetzt, zu 2 Drachmen auf 4 Duzen Co-
latur und es passt vorzüglich dann, wenn Hinneigung zu putri
den Zuständen oder colliquativen Diarrhöen mit meteoritischer
Auftreibung des Unterleibes und zögernden Hautkrisen die hervor
stechenden Zeichen sind. Die Untersuchungen dieser Wurzel
von Osann und Wackenroder, und die Ermittelung des
Imperatorins in derselben, sprechen für ihren Gehalt. Um das
Mittel zu prüfen, hat K. selbst einen Aufguss zu 2 Drachmen
auf 4 Unzen, ohne allen Zusatz, 2stündlich zu 1 Esslöffel ge
nommen und er glaubt behaupten zu dürfen, dass sie vom Gan-
gliensyslem aus auf die Centraltheile des Gefäss- und Nerven
systems, nicht minder aber auch auf die peripherische Circula-
tion einwirkt. Sie verbreitet ein Gefühl lebhafter, vom Magen
ausgehender Wärme über den ganzen Körper, regt gelinde auf
und scheint beschränkend auf die Secretionsthätigkeit derSthleim-
liäute des Darmkanals und der Respirationsorgane zu wirken.
Lebhafte W'allungen des Bluts und Eingenommenheit des Kopfes,
demnächst aber Jucken und Brennen in der Haut gingen dem
Ausbruche einer allgemeinen Transpiration voraus. — 2) Die
llcid. Asari, die passeud behandelt wohl die Ipecac. als Brech
mittel ersetzen dürfte, hat der Verf. zu diesem Zwecke nur
einmal, in Pulverform, doch mit genügendem Erfolge gegeben.
5 §crupel reichten aus. Mit Zinkoxyd leistete sie zu £—1 Gr.
p. d. gegen Cardialgie denselben Nutzen w ie Ipecac.— 3) Die
Rad. Vincetoxici, den Landleuten schon längst als wirksames
Mittel gegen Wassersucht bekannt und oft von ihnen gebraucht,
gehört, den Erfahrungen des Verf. zu Folge, zu den wirksam
sten Schweiss- und Harntreibenden Mitteln bei atonischer Was
sersucht und verdient oft in diesem Uebel angewendet zu wer
den. — 4) Die Rad. Consolidae vwjor., die neben reichem
Gehaiie ari Schleim auch noch wirksamen adstringirenden Stoff
enthält, ist von K. als mässig anhaltendes und schleimiges Mit
tel bei Durchfällen, namentlich Reizdurchfällen, mit gutem Er
folge gereicht worden und scheint für die Kinderpraxis passend.
[Casper’s Wochenschr. f. d. ges. Heilk. 1836. Nr. 45.]
200. Reagens z u r A u f f i n d u ng kl eine r Me n g en
von jodsaurem Kali im Jodkalium; von E. Simov.
Der Verf., von der Idee ausgehend, dass bei der gegenwärtig
Vorzugsweise üblichen Bereitungsart, nämlich Auflösung von Jod
in Kalilauge, Abdampfen, Glühen, Wiederauflösen und Krystal-
lisiren (wie die P/i. Bor. angiebt), das Präparat leicht
geringe Mengen jodsauren Kali’s zurückhalten könne, fand
Seine Vermuthung bestätigt, denn es zeigte sich ihm bei Ver 4
gleichung des deutschen Präparats (welches, beiläufig bemerkt,
nicht allerwärts nach der Vorschrift der P/i. Bor. bereitet wird)
mit englischem und französischem eine auffallende Verschieden 4