Full text: (Neueste Folge, Band 3 = 1836, No 17-No 24)

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III. Chirurgie und Ophthalmologie. 
steigerten sich alle Zufälle, vor Allem der Husten und Pat. 
verschied in der Lage auf dem Bauch, ohne sehr abgemagert 
zu seyn. Die Section ergab s.ehr feste Verwachsung der rechten 
Lunge mit der vordem Wand der Brust, da wo sicli im Leben 
Geschwulst und Fistel gebildet hatte, ausserdem anfangende 
Caries der zweiten und dritten Rippe an dieser Stelle. Durch 
die äussere Fistelölfnuug kam man in eine grosse Tuberkelhohle der 
rechten Lunge, die noch einige erweichte Tuberkelmasse ent 
hielt und mit den Bronchien durch einen schmalen Gang in Ver 
bindung stand. Der untere Lappen der rechten Lunge war 
roth hepatisirt. Die linke Lunge, enthielt in ihrer Spitze eben 
falls eine mit erweichter Tuberkelmasse halb angefüllte Exca- 
vation und ausserdem noch rohe und theihveise erweichte Tu 
berkeln. Auf der Schleimhaut des Kehlkopfs sah man ein ober 
flächliches, linsengrosses Geschwür. Das Herz war klein, sonst 
normal, die Leber sehr gross und im untern Drittel in Fettmasse 
Verwandelt, schmierig., unter dem Drucke des Fingers fast zer 
gehend und hier blutleer. . Diese Fettdurchdringung der Leber 
spricht von Neuem für den Ausspruch Lobsteins, dass 
dieselbe vorzugsweise bei Lungensüchtigen vorkomme. —- 
Uebefdies war diese Section durch Verschmelzung beider Nie 
ren am untern Ende durch eine : Art von Isthmus merkwürdig, 
der unmittelbar auf der Wirbelsäule ruhte. Das Präparat befin 
det sich im anatomischen Ca hin et zu Heidelberg. [Med. Zeit, 
v. I ereilte für Hciik. in Pr. 1836. No. 43. | 
169. Gallenfistel in Folge eines Gallensteins; 
vom M. R. Dr. IIetfelder in Sigmaringen. Eine kleine, fette, 
69jährige Frau, seit 18 Jahren Wittwe, Mutter 2 gesunder 
Kinder, dem Biergenusse ergeben und oft an Verstopfung lei 
dend, besonders von schweren Mehlspeisen und Schweinefleisch 
in einer Gegend lebend, wo Harn- und Blasensteine oft Vor 
kommen, bekam, ohne bekannte Ursache, plötzlich eines Tags 
heftige Schmerzen im rechten Hypochondrium, die, von Fieber 
hegleitet, durch Berührung Zunahmen und Pat. nöthigten , sich 
zu Bette zu legen. Dabei unterschied man an der am meisten 
e mpfindlicheu Stelle der Lebergegend eine Geschwulst, der 
Stuhlgang war träge und Neigung zum Brechen vorhanden. 
Glutegel und abführende Mittelsalze' mässigten die Zufälle, ohne 
sie ganz zu heben, was auch durch narcotische Ueberschläge 
Und Quecksilbermittel nicht gelang. Nach 3 lagen bemerkte 
man sogar Exacerbation. Der ganze Unterleib, besonders das 
hnke Hypochondrium, wurden schmerzhaft. Pat musste sich 
einige Male erbrechen, klagte über Kopfweh, hatje fieberhaft 
gereizten Puls und lebhaft-rothe, in der Mitte leicht gelb ge 
streifte Zunge. Auch dies Mal brachte das frühere Verfahren 
Linderung, ohne die Zufälle ganz zu heben. — In diesem 
Zustande blieb Pat. 4 Wochen, dann aber trat die Geschwulst 
1111 rechten Hypochondrium stärker hervor und zeigte Sclnvap-
	        
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