Full text: (Neueste Folge, Band 3 = 1836, No 17-No 24)

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III. Chirurgie und Ophthalmologie. 
kam ihm viel weisser Schleim aus dem Munde. Von 11—12 
Uhr erbrach er sich unter Winseln und Stöhnen 11 Mal. Um 
2 Uhr hatte er zwei flüssige Stuhlgänge mit Tenesmus; das 
Würgen hörte nicht auf, Krämpfe und Mattigkeit nahmen zu, 
um 4 Uhr trat Stöhnen und liöcheln ein, die Unruhe nahm zu, ) 
der Hund konnte sich nicht mehr aufrichten, er sank taumelnd nie 
der, Zuckungen, Würgen und Tenesmus dauerten bis 5^- Uhr 
fort, dann Hessen alle Erscheinungen nach und um 6 Uhr war 
das Thier todt: hätte es noch nach der Vergiftung Wasser ge 
soffen, so wäre es noch einige Stunden früher gestorben. — 
Der Eisenrost ist schon deshalb empfehlenswerth, weil er 
als Crocus inartis ap eritivus, fein gepiilvert, in den Of- 
ficincn vorrälhig gehalten wird und leicht herzustellen ist. Zu 
dem Gelingen von Versuchen ist absolut nothwendig, dass das 
Antidot, sowohl das Eisenoxydhydrat, als auch der Eisenrost, 
zuvor alkoholisirt werde. [Oesterr. med. Jahrb. 1836. Bd. 19. 
St, 4. u. Bd. 20. St. 1.] 
III. Chirurgie und Ofiitiiaumologie. ( 
167. Ein Speichelstein; ausgeschnitten vom Dr. Fa. 
Ad. Koechcing. Der Stein sass zur rechten Seite der Wurzel 
der Zunge und hatte diese zum Theil nach links verschoben. 
Er ward mit einer im rechten Winkel gebogenen Zange und 
dusch einen, aussen auf die Geschwulst angebrachten Druck her 
ausbefördert; wiegt über 2Loth, sieht gelblich-braun und riecht 
höchst widrig. Eben solcher Gestank kommt aus dem Munde 
des Pat., so dass es in seiner Nähe kaum auszuhalten ist. Letz 
terer leidet gleichzeitig an Steinbildung an den Zähnen im hohen 
Grade. Schon in seinem 9. Lebensjahre will der jetzt 46jährige 
Pat. nach einer Erkältung eine Anschwellung der rechten Sub- 
maxillardriise bemerkt haben. Dieselbe hat sich nach und nach 
vergrössert und vor einigen Jahren hatten sich am Halse Fisteln 
gebildet. Der Stein hat sich ursprünglich in der Submaxillar- 
drüse gebildet; er hinderte den Kranken am Kauen, weniger 
am Sprechen und Schlucken. [Harris Archiv. 1835. Sept. Oct.] 
168. Lungenfistel und angeborne Verschmel 
zung der Nieren; vom M. R. Dr. Hktfelder in Sigmarin 
gen. Ein 25jähriger, der Onanie ergebener, an Phthisis int 
letzten Stadium leidender Soldat, musste stets auf dem Bauche 
liegen, da Kücken - und Seitenlagen Husten, Seitenstechen und 
asthmatische Zufälle hervorriefen. Die Stethoscopie ergab Pecto- 
riloquie auf beiden Seiten der Brust und zwar stärker auf der 
rechten, als der linken Seite. 16 Tage vor dem Tode entstand 
über der zweiten und dritten Rippe, 2 Zoll vom Brustbeine) 
rechts eine Geschwulst, die sicii nach einigen Tagen öffnete 
und Eiter und erw eichte Tuberkelmassen entleerte. Von jetzt
	        
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