II. Maleria medica und Toxikologie.
353
wurden. Dies Mittel reicht Yerf. in Pulverform mit Milch
zucker, täglich von 1—10 Granen. [Heidelberger medic. An
nalen. Bd. II. Hft. 1.]
103. Morphin in grünen inländischen Mohnkö
pfen; von Br. Me.nie. Des Verfs. Versuche ergeben zwar
«inen Gehalt von Morphin in den grünen inländischen Mohnkö
pfen, aber in so geringer Menge, dass an eine Darstellung gar
nicht zu denken ist. Durch Verdampfung des ausgepressten
Saftes dep Mohnköpfe, Erschöpfung des rückständigen Extracts
mit durch etwas Schwefelsäure versetztem Weingeist von 90
pCent., Verdunstung der grünlichen Lösung, späterem Wasser
zusatz, Filtration, und Neutralisation des filtrirten durch Am
moniak, jedoch nicht ganz vollständig, wurde nun der durch
Zusatz von Galläpfelinfusion erhaltene Niederschlag ausgewa
schen, mit Kalkmilch digerirt, das im Wasserbade getrocknete
Gemenge mit Weingeist erhitzt und dieser dann abdestillirt.
Die zut'iickbleibende Flüssigkeit trübte sich bei weiterer Ein
engung kaum und hinterliess endlich eine sehr kleine Menge
(von 3 Pfd. Mohnköpfen 1 Gran) einer harzartigen Masse,
Welche etwas bitter schmeckte, durch concentr. Salpetersäure
scharlachrot!), durch Eisenchlorid bläulich gefärbt wurde. \Arch.
d. Pharm. VI. S. 57—58.]
164. Ueber die Bestandteile der Braunkohle;
von I)r. Bley. Der Verf. hat die früher von Schweigger-
Seidel ausgesprochene Vermuthung, dass das Wirksame des
durch trockene Destillation erhaltenen Braunkohlenöls (bekannt-
hch das Hauptingredienz der von Br. Lucas in Wettin em
pfohlenen Gichtpillen) das Kreosot sei, bestätigt. Aus 16 Unzen
eines aus Braunkohle von Preusslitz in Anhalt-Köthen durch
trockene Destillation erhaltenen Oels (100 Theile Braunkohlen
lieferten 6 Th. O.el) wurden indess, nach U ei ch en b ach’s Me
thode, nur 30' Gran ziemlich reinen Kreosots erhalten, aus
100 Braukohlen demnach nur 0,02472 Kreosot. Ausser mehre
ren andern Substanzen schied Bley ferner 0,13184 pCent. (der
Braunkohle) eines dem Steinöl ähnlichen äther. Oeles; aus der
Wässrigen Flüssigkeit, welche das empyreumatische Oel beglei-
*® 1 » endlich noch eigentümliches, chocoladenfarbiges Harz von
®inem dem sibirischen Bibergeile sehr ähnlichen Gerüche. (Ref.
Ist der Meinung, dass das im Rauche getrocknete Bibergeil sei-
t»en eigentümlichen Gesuch teilweise dem Kreosot zu verdan-
* e . 1 » hat). Die Braunkohlen lieferten 18,8 pCent. jener wässri-
gen Flüssigkeit und jede Unze derselben etwa 1. Gran Harz,
tSchweigf. Jahrh. N. R. Bd. 9. S. 129-135-]
165. Ueber den Spiessglanzgehalt der Tinctura
j , n < iinotiii acris; vom Apotheker C. Klauer. Als Ein-
ntung bemerkt der Verf., dass wenn man die Dispensatorien
,Jj r Alten durchlese, so finde man, dass sie zwar den grössten
»eil ihrer Präparate auf sehr umständlichem Wege und ohne
Suiü
raanuni d. Äledicin. 1836. UI.
23