Full text: (Neueste Folge, Band 3 = 1836, No 17-No 24)

II. Maleria medica und Toxikologie. 
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wurden. Dies Mittel reicht Yerf. in Pulverform mit Milch 
zucker, täglich von 1—10 Granen. [Heidelberger medic. An 
nalen. Bd. II. Hft. 1.] 
103. Morphin in grünen inländischen Mohnkö 
pfen; von Br. Me.nie. Des Verfs. Versuche ergeben zwar 
«inen Gehalt von Morphin in den grünen inländischen Mohnkö 
pfen, aber in so geringer Menge, dass an eine Darstellung gar 
nicht zu denken ist. Durch Verdampfung des ausgepressten 
Saftes dep Mohnköpfe, Erschöpfung des rückständigen Extracts 
mit durch etwas Schwefelsäure versetztem Weingeist von 90 
pCent., Verdunstung der grünlichen Lösung, späterem Wasser 
zusatz, Filtration, und Neutralisation des filtrirten durch Am 
moniak, jedoch nicht ganz vollständig, wurde nun der durch 
Zusatz von Galläpfelinfusion erhaltene Niederschlag ausgewa 
schen, mit Kalkmilch digerirt, das im Wasserbade getrocknete 
Gemenge mit Weingeist erhitzt und dieser dann abdestillirt. 
Die zut'iickbleibende Flüssigkeit trübte sich bei weiterer Ein 
engung kaum und hinterliess endlich eine sehr kleine Menge 
(von 3 Pfd. Mohnköpfen 1 Gran) einer harzartigen Masse, 
Welche etwas bitter schmeckte, durch concentr. Salpetersäure 
scharlachrot!), durch Eisenchlorid bläulich gefärbt wurde. \Arch. 
d. Pharm. VI. S. 57—58.] 
164. Ueber die Bestandteile der Braunkohle; 
von I)r. Bley. Der Verf. hat die früher von Schweigger- 
Seidel ausgesprochene Vermuthung, dass das Wirksame des 
durch trockene Destillation erhaltenen Braunkohlenöls (bekannt- 
hch das Hauptingredienz der von Br. Lucas in Wettin em 
pfohlenen Gichtpillen) das Kreosot sei, bestätigt. Aus 16 Unzen 
eines aus Braunkohle von Preusslitz in Anhalt-Köthen durch 
trockene Destillation erhaltenen Oels (100 Theile Braunkohlen 
lieferten 6 Th. O.el) wurden indess, nach U ei ch en b ach’s Me 
thode, nur 30' Gran ziemlich reinen Kreosots erhalten, aus 
100 Braukohlen demnach nur 0,02472 Kreosot. Ausser mehre 
ren andern Substanzen schied Bley ferner 0,13184 pCent. (der 
Braunkohle) eines dem Steinöl ähnlichen äther. Oeles; aus der 
Wässrigen Flüssigkeit, welche das empyreumatische Oel beglei- 
*® 1 » endlich noch eigentümliches, chocoladenfarbiges Harz von 
®inem dem sibirischen Bibergeile sehr ähnlichen Gerüche. (Ref. 
Ist der Meinung, dass das im Rauche getrocknete Bibergeil sei- 
t»en eigentümlichen Gesuch teilweise dem Kreosot zu verdan- 
* e . 1 » hat). Die Braunkohlen lieferten 18,8 pCent. jener wässri- 
gen Flüssigkeit und jede Unze derselben etwa 1. Gran Harz, 
tSchweigf. Jahrh. N. R. Bd. 9. S. 129-135-] 
165. Ueber den Spiessglanzgehalt der Tinctura 
j , n < iinotiii acris; vom Apotheker C. Klauer. Als Ein- 
ntung bemerkt der Verf., dass wenn man die Dispensatorien 
,Jj r Alten durchlese, so finde man, dass sie zwar den grössten 
»eil ihrer Präparate auf sehr umständlichem Wege und ohne 
Suiü 
raanuni d. Äledicin. 1836. UI. 
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