351
II. Materia medica und Toxikologie.
R en d auch nur im Bette sich anders zu legen. Seit dem 14.
Juli nahm sie Jodkaliummixtur und nachdem sie 14 Drachmen
verbraucht, auch Jodpflaster über die Kniee getragen, hatte sie
eich sehr erholt, war ohne Schmerzen, konnte sich bereits ziem
lich frei im Zimmer bewegen und obgleich die Gelenkanschwel
lungen keineswegs ganz geschmolzen waren, so waren die Ge
lenke doch wieder beugsam geworden. — E. begnügt sich mit
diesen Beispielen, da wohl aus diesen Mittheilungen hervorleuch
tet, dass das Kali hydriodicum für viele Formen der secundä-
fer Lues ein höchst kräftiges, wirksames Mittel ist. Bishet •
hat er dasselbe vorzugsweise nur bei ganz verzweifelten Faller i
angewendet und es liegt am Tage, dass die heftigsten Zulälh j
und solche, welche beim Mercur in allen Methoden Widerstant I
geleistet, sehr schnell verschwunden sind. Die weitere Beobach -
tung muss zeigen, ob die Heilung, wie sie schnell und ange -
nehm war, auch bleibend seyn wird. Erwägt man aber das s
krankhafte Formwucherungen, Knochengeschwülste, Drüsenan -
Schwellungen, impetigenös-syphilitische Ausschläge und nächtli -
eher Knochenschmerz während Anwendung dieses Mittels sic I»
schnell minderten, ja bald verschwanden, und dass aufgetrii >-
bene Knochen fast ganz auf ihr natürliches Volumen zurückgt
lührt wurden; sieht man daneben, dass dieses Mittel, statt, wie
man vielleicht fürchtete, die Lebenskraft zu vermindern ub ,d
der Ernährung zu schaden, ganz im Gegentheile die Gesundhe it
nach allen Richtuugen erblühen macht, so entschliesst man sic h
gewiss, seine Wirksamkeit auch auf andere Art zu versuchen. D< it
» erf. hat fast alle Beobachtungen von W a 11 a c e bestätigt gefundt n
u * keine Nachtheile, die er angiebt, beobachtet; — nur Opium Ii at
m der ersten Zeit zugleich gegeben und als E. diese Abhant 1-
"ing schrieb, behandelte er einen Fall, der mit Wechselfieb er
c °n»plicirt war, wo er mit Nutzen neben dem Jodkalium Chin in
Rab. Bestätigte sich also seine Wirkung, so würde man in
demselben ein Specificum gegen ein Uebel — und wäre es au ch
*I ur Regen bestimmte Formen secundärer Lustseuche — besitzt n,
das den Mercur bald überflüssig machen müsste; ja, was noch
Nichtiger wäre, man besässe dann ein Mittel, das den allge
meinen Gesundheitszustand zugleich befestigte, während tder
Mercur dem Kürper immer feindlich entgegentritt. Ob nun bei
^ues mit Leiden der Weichgebilde, bei Bubonen, gro&sen
^chankern, Substanzverlust im Halse und im Allgemeinen in
den Weichgebilden, wie in den Knochen, in venerischen Schlei m-
,. 8 ? en > condylomatösen Excescenzen sich die Beobachtungen l >e-
stätigen werden, muss man freilich erwarten. Der Analogie
J>ach würde E. vom Jodkalium namentlich bei chronischen Schiein:i-
, US8 «" aller Art, Condylomen und der der Tripperform folgei»-
® en eecundären Syphilis viel holFen, auch sieht er nicht ein,
"arum man es nicht bei primären u. phlogistischen Formen versa-