Full text: (Neueste Folge, Band 3 = 1836, No 17-No 24)

II. Materia jmedica und Toxikologie. 
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■allgemein. E. hatte also Gelegenheit genug, Jod äusserlich und 
|innerlich anzuwenden; doch der tiefe Eingriff in das vegetative 
Leben und die Verminderung der Lebenskraft, die das Mittel 
Uo oft, wenn nicht immer, zur Folge hat, nölhigten ihn, nach 
vielen traurigen Erfahrungen ganz von diesem Mittel abzustehen 
und er hat sich geweigert, es wieder anzuwenden; auch die 
s .glücklichen Erfolge mit Jodkalium im Thomas-Hospital zu Lon 
don konnten ihn nicht überzeugen. Nachdem er aber die Be 
obachtungen von Wallace über Behandlung der secundären 
Lues mit Jodkalium kennen gelernt und die Ansichten, die er 
für dessen Anwendung aufstellt, geprüft. hatte, beschloss er, 
gleich seine Methode anzuwenden und er wurde dazu um so 
jnelir hingedrängt, als sich in seiner Behandlung mehrere Vene 
rische fanden, bei denen der ganze Mercurialapparat, und wie 
derholt, angewendet worden und die doch ungeheilt geblieben 
waren, oder vielfache Rückfälle erlitten hatten.— Die Anwen 
dung des Jodkalium gründet sich besonders darauf, dass man 
gefunden: die Jodine, wie man sie auch in den Körper bringe, 
gelange in die Säfte nicht anders, als in Form von Hydriod- 
jsäure oder eines Hydriodats. Der Körper muss sich also erst 
anstrengen, die reine Jodine in Hydriodsäure oder ein Hydriodat 
zu verwandeln, ein Process, der beim Jodkalium schon vorbe- 
I reitet ist. Dieses hat nicht die vergiftenden Eigenschaften der 
j reinen Jodine und nicht die beschwerenden anderer Jodpräpa- 
rate; es ist mild und statt die Digestion anzugreifen, scheint es 
sie sogar mächtig zu unterstützen; endlich ist die Einwirkung 
auf den Körper sicher, schnell und angenehm. Viele im Laufe 
der Zeit empfohlenen Mittel sind bald vergessen worden, weil 
man sie keiner durchgreifenden Prüfung unterwarf, oder weil 
man zu wenig auf Reinheit der Präparate sah und die Versuche 
mit schlechten machte. In letzterer Beziehung ist auch beim 
I Kuli hydriodicuvi darauf zu sehen, dass es ganz unverfälscht, 
| sorgfältig bereitet, völlig gesättigt, dass es ganz neutral sei und 
durchaus keinen Ueberschuss von Jodine habe. Man hat ange 
nommen, was E. jedoch bezweifelt, dass eine Drachme Jodka 
lium 40 — 42 Gran Jodine halte und dass man einem Erwach 
senen „somit eine halbe Drachme des Präparats geben dürfe, 
yu Wallace hat die Auflösung verordnet und zwar so, dass er 
v. 2 Drachmen Kali liijdriodicum in 8 Unzen slqu. dest. lösen 
Und davon täglich 4 Esslöffel, mithin 2 Unzen, nehmen liess; 
nur selten setzte er ein Chinapräparat oder Opium zu. Man 
muss darauf achten, wenn der Körper mit Jodine gesättigt ist, 
"as meist rasch erfolgt und sich durch Reagentien sehr schnell 
«ntdecken lässt und zwar durch Prüfung des Harns, in dein 
«ich Spuren des Jod (der Hydriodsäure) oft schon wenige Stun 
den, nachdem das Mittel genommen worden ist, entdecken las 
sen. Wurde das Mittel mehrere Tage genommen, so wird die 
Hydriodsäure in grosser Menge als schwarzrothes Sediment 
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