244 III. Chirurgie und Ophthalmologie.
hervorgetrieben wird, zwar ein auch bedenkliches, aber doch
mit Apoplexie nicht zu vergleichendes Uebel entsteht. Ohn®
grössere Verletzung der Dura Mater hat kein Hervor w'uche®"
der Hirnmasse durch die Trepanöffnung Statt; um dasselbe da'
her wenigstens nicht auf diesem Wege künstlich hervorzurufe"»
meint S., dass man auf alle Weise darauf bedacht seyn müsse»
die nöthigen Einschnitte zur Auslassung von Extravasaten, die
noch nicht coagulirt, sondern flüssig sind, nicht, wie gelel |rt
wird, durch über die ganze Trepanölftiung kreuzweise gemach 10
Incision, sondern so klein, als irgend zulässig, auszuführe"'
Der Verf. hat das hier vorgeschlagene Verfahren im ersten de*
früher mitgetheilten Fälle befolgt und er ist überzeugt, dass _® 8
ausführbar seyn müsse, flüssige Extravasate durch kleine Ei"'
schnitte und eine in die Trepanölfnung gebrachte passende C"'
nüle von Rcsina elaslica durch Saugen zu entfernen. Betrach'
tet man die spätem Folgen der Trepanation und vergleicht in""
das Befinden derer, die sich einst der Operation unterzog®"'
mit dem Anderer am Kopfe Verletzten, die unter blos allg e '
meiner Behandlung und durch Naturhülfe hergestellt wurden, 00
findet man, dass die Trepauirten sich fast durchgehends ga»*
guter Gesundheit erfreuen, fast ohne Ausnahme im ungestört® 11
Besitze ihrer Körper- und Geisteskräfte sind, höchstens an di 0
Trepanation dadurch erinnert w'erden, dass sie Exaltationen all 0 *
Art vermeiden müssen und keine schwere, drückende Kopfb®'
deckung tragen dürfen. Wie traurig dagegen ist das Leb® 11
der Meisten, die nach Kopfverletzungen ohne Trepanation m 1 *
dem Leben davon kommen. Congestive Hirnzufälle nach de"
geringsten Anstrengungen, Diätfehlern oder Gemüthsaflecten, d' 0
fürchterlichsten chronischen Kopfleiden, Lähmungen einzeln®*
Glieder oder Sinnesorgane, Alienationen der Geistesthätigk®"
von Gedächtnisschwäche bis zum Blödsinn und von gross®*
Reizbarkeit bis zur Manie sind nur zu oft das Loos solcher 8"
die ängstlichste Vorsicht in der Lebensordnung angewiesene"
Valetudinarien, deren trauriges Leben meist auch noch früh*®*'
tig durch Schlagfluss und andere Uebel beendigt wird. D®"
Thatsachen, wo am Kopfe Verletzte ohne Trepanation die eb®"
erwähnte meist nicht beneidenswerte Genesung erreichen, J" 8 '
sen sich übrigens die vielen Fälle gegenüberstellen, wo na®"
Zerschmetterungen der Glieder, bedeutenden Gelenkverletzun'
gen etc. die Amputation als nöthig erachtet und vorgeschlag®"»
von den Verletzten aber verweigert wurde und wo, wider
les Erwarten, Genesung mit Rettung des Gliedes eintrat.
würde sehr belehrend seyn, aus der Erfahrung mancher, b®'
sonders im Kriege beschäftigter Practiker eine Reihe von Fäl'
len von Gliederzerschmetterungen, Gelenk- und andern Vc®'
letzungen, ohne Amputation geheilt, neben die vorhanden®"
Sammlungen von Kopfverletzungen, ohne Trepanation gehen*»
hingestellt zu sehen; es würden jedoch die erstem Fälle eb®"