Full text: (Neueste Folge, Band 3 = 1836, No 17-No 24)

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III. Chirurgie und Ophthalmologie. 
den allgemeinen physiologischen und chirurgischen Gesetzen n®> 
als dass man es von dieser Seite her sollte angreifen können* 
Die Physiologie des Hirns und seiner Häute lehrt, dass bei®® 
aut Verletzungen der in Rede stehenden Art unabänderhc® 
durch mehr oder weniger heftige, acute, oder schleichende Ent' i 
zündung reagiren und dass das Hirn durch auf dasselbe wirke®' 
den, besonders andauernden Druck in seinen vitalen und ander® 
Functionen bedeutend, ja bis zu deren Vernichtung beeinträch' 
tigt wird. Die Chirurgie erkennt ferner als eins der ersten ®® 
unbestrittensten Gesetze an, dass da, wo die Kunst eingedrnn' 
gene fremde, reizende oder drückende Körper zu entfernen ve r ' 
mag, dies geschehen müsse, dass es endlich nie wohlgethan 8®’) 
mit Operationen, die durch Verletzungen nöthig werden, z . u 
warten, bis Entzündung eintritt, oder gar in entzündeten Th® 1 ' 
len zu operiren. Bei dem eigenthüinlichen Leben des Hir®®> 
das Reiz oder Druck nicht so ungestraft, als ein anderes Olga®) 
verträgt, bei dem man, hat die Entzündung einmal begönne®) 
die nöthige Operation, z. B. die Amputation auch bis zum E 1 ®' 
tritt der Eiterung und bis zu ganz beseitigter entzündlicher R®* 
action verschieben kann, erhält diese zur ungesäumten Un 1 ®^ 
nehmung der Trepanation auffordernde Regel noch ganz bes®® • 
deres Gewicht. Die Trepanation selbst, mit gehöriger Geschieh 
lichkeit verrichtet, ist zwar eine bedeutende, aber aller Erf®" 
rung nach, keine lebensgefährliche Operation, indem kunstgeni® 8 ' 
ses Eingreifen in die hier betheiligten Gebilde keine unmittelbar 
Gefahr bedingen kann, auch die Chirurgie Mittel genug hat, n® 1 
üble Ereignisse dabei zu vermeiden, oder denselben zu begeg®®®' 
Ein ausgezeichneter Chirurg behauptet, (Med. Zeitschr. V °.®J 
Vereine f. Heilk. in Pr. 2. Jahrg. Nr. 9.), dass nach Eintr»^ 
von Luft in die Schädelhöhle die dort extravasirten Flüssig*^ 
ten faul würden und dabei Entzündung, Ablösung der IW 
muter und verderbliche Absonderung entstehe, wogegen die E*" 
travasate, im unerölfneten Schädel eingeschlossen, flüssig bl 1 ®" 
ben, nicht coagulirten und deshalb leichter aufgesaugt werd®® 
könnten. Dies bestätigt aber die Erfahrung nicht immer; 6 ® 
wohl in dem vom Verf. mitgetheilten 6. Falle, wie in einig®® 
andern von ihm beobachteten, sah man nach Eröffnung 
Schädels kein flüssiges Extravasat, sondern ziemlich compact® 8 ’ 
stark aufs Hirn drückendes Coagulum. Hennen erwähnt et®® 
unglaublich dichten und dicken Coagulums und Larrey, 
Cooper u. A. haben das Nämliche beobachtet. Die übrig®® 
schädlichen Folgen des Eindringens von Luft in den Schäd®^ 
wiewohl sie bisweilen Statt Anden mögen, kommen sehr 0 
auch nicht vor, weshalb die Schriftsteller diesen Umstand >®. 
nirgends herausheben. So bestimmt verderblichen Einfluss, ® 
behauptet wird, führt Eindringen von Luft, wie sich dies 8 ^ 
Erfahrung bei Trepanationen und da ergiebt, wo das Hirn a® 
andere Alt, als durch Operation, besonders in chronische
	        
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