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III. Chirurgie und Ophthalmologie.
den allgemeinen physiologischen und chirurgischen Gesetzen n®>
als dass man es von dieser Seite her sollte angreifen können*
Die Physiologie des Hirns und seiner Häute lehrt, dass bei®®
aut Verletzungen der in Rede stehenden Art unabänderhc®
durch mehr oder weniger heftige, acute, oder schleichende Ent' i
zündung reagiren und dass das Hirn durch auf dasselbe wirke®'
den, besonders andauernden Druck in seinen vitalen und ander®
Functionen bedeutend, ja bis zu deren Vernichtung beeinträch'
tigt wird. Die Chirurgie erkennt ferner als eins der ersten ®®
unbestrittensten Gesetze an, dass da, wo die Kunst eingedrnn'
gene fremde, reizende oder drückende Körper zu entfernen ve r '
mag, dies geschehen müsse, dass es endlich nie wohlgethan 8®’)
mit Operationen, die durch Verletzungen nöthig werden, z . u
warten, bis Entzündung eintritt, oder gar in entzündeten Th® 1 '
len zu operiren. Bei dem eigenthüinlichen Leben des Hir®®>
das Reiz oder Druck nicht so ungestraft, als ein anderes Olga®)
verträgt, bei dem man, hat die Entzündung einmal begönne®)
die nöthige Operation, z. B. die Amputation auch bis zum E 1 ®'
tritt der Eiterung und bis zu ganz beseitigter entzündlicher R®*
action verschieben kann, erhält diese zur ungesäumten Un 1 ®^
nehmung der Trepanation auffordernde Regel noch ganz bes®® •
deres Gewicht. Die Trepanation selbst, mit gehöriger Geschieh
lichkeit verrichtet, ist zwar eine bedeutende, aber aller Erf®"
rung nach, keine lebensgefährliche Operation, indem kunstgeni® 8 '
ses Eingreifen in die hier betheiligten Gebilde keine unmittelbar
Gefahr bedingen kann, auch die Chirurgie Mittel genug hat, n® 1
üble Ereignisse dabei zu vermeiden, oder denselben zu begeg®®®'
Ein ausgezeichneter Chirurg behauptet, (Med. Zeitschr. V °.®J
Vereine f. Heilk. in Pr. 2. Jahrg. Nr. 9.), dass nach Eintr»^
von Luft in die Schädelhöhle die dort extravasirten Flüssig*^
ten faul würden und dabei Entzündung, Ablösung der IW
muter und verderbliche Absonderung entstehe, wogegen die E*"
travasate, im unerölfneten Schädel eingeschlossen, flüssig bl 1 ®"
ben, nicht coagulirten und deshalb leichter aufgesaugt werd®®
könnten. Dies bestätigt aber die Erfahrung nicht immer; 6 ®
wohl in dem vom Verf. mitgetheilten 6. Falle, wie in einig®®
andern von ihm beobachteten, sah man nach Eröffnung
Schädels kein flüssiges Extravasat, sondern ziemlich compact® 8 ’
stark aufs Hirn drückendes Coagulum. Hennen erwähnt et®®
unglaublich dichten und dicken Coagulums und Larrey,
Cooper u. A. haben das Nämliche beobachtet. Die übrig®®
schädlichen Folgen des Eindringens von Luft in den Schäd®^
wiewohl sie bisweilen Statt Anden mögen, kommen sehr 0
auch nicht vor, weshalb die Schriftsteller diesen Umstand >®.
nirgends herausheben. So bestimmt verderblichen Einfluss, ®
behauptet wird, führt Eindringen von Luft, wie sich dies 8 ^
Erfahrung bei Trepanationen und da ergiebt, wo das Hirn a®
andere Alt, als durch Operation, besonders in chronische