I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik.
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Mittel nachhaltig bezwingbare Schmerz in der Kreuzgegend, der
namentlich am untern Ende des Kreuzbeins, da wo die 3 unter
sten Nervi sttcrales vom Rückenmarke ausgehen, sich festsetzt
und, aber auch zugleich, den untern Extremitäten sich mittheilt.
Dann der Abgang bald nur von blutig-gefärbtem, oder auch
trübem, dickem, mit Schleim und Eiter vermischtem Urin, bald
Von Urin, der entweder mit Blutgerinseln, oder polypösen Mas
sen abgeht und endlich, aber erst wenn das Uebel einige Zeit
gedauert, die sichtlich immer mehr zunehmende Abmagerung.
Diese 3 Erscheinungen mit einander sind es, die als wirklich
pathognomonische und für Krebs der Blase characteristische an
gesehen werden dürfen, denn bei keiner andern Krankheit der
Blase, weder beim gewöhnlichen Geschwüre, noch bei den
Krupfadern und den s. g. Hämorrhoiden , noch beim Schwamm
der Blase, wie ihn Boy er beschreibt, mit welchen Uebeln der
Blasenkrebs in seinen Erscheinungen noch das meiste Aehnliche
hat und wenigstens anfangs verwechselt werden könnte, kom
men diese 3 Erscheinungen so, wie hier, in Verbindung vor.
Namentlich aber scheint der enorm heftige Schmerz in der Kreuz
gegend genau, wie er in der Regel auch beim Krebs des Ute
rus und Mastdarms vorkommt und zwar au der untern Partie
fies Kreuzbeins, da wo gerade die 3 untersten die Blase
mit Zweigen versehenden N. sacrales vom Rückenmark ausge
hen, namentlich scheint es dieser zu seyn, der, wenn er mit
den genannten 2 Erscheinungen vorkommt, die deutlichsten
Winke zur Feststellung der Diagnose dieses Uebels geben kann.
Es ist derselbe auch wirklich ein ganz eigenthümlicher Schmerz,
ein nervöser Schmerz, der seine Ursprungsstelle, den Boden,
dem er entspringt, verlässt, nach dem Lauf des Nervensystems
rückwärts geht und auf die Wurzel des Nerven wirkt, ja man
möchte fast sagen, ein Schmerz im Rückenmarke selbst ist. —
Steht nun aber auch durch Auffassen der genannten 3 Haupter
scheinungen die Diagnose des Blasenkrebses etwas bestimmter
da, so verhält es sich dagegen um so trauriger mit Prognose
und Therapie desselben und fast eben so traurig mit der Ae-
tiologie. Wo ein Mal dieses Uebel auftritt, da ist, wie wohl
bei allen krebshaften Alfectionen, nur eine schlechte Proguose
zu stellen, >vas auch der mitgetheilte ball beweist und eben so
schlecht sind die Aussichten hinsichtlich der Heilung. Der Arzt
'vird sich ineist auf Erleichterung der Zufälle beschränken miis-
8en und die hypnotische Methode, die im Opium ihren Haupt-
Repräsentanten stellt, wird auch hier es seyn, die allein einigen
Nutzen schaffen kann. Die Aetiologie anlangend, so gesteht
®cl'on Boy er in Hinsicht auf die Ursachen des gewöhnlichen
Dlasengeschwürs ein, dase sie, wie jene aller innerlichen Ge-
scl 'wü re , 8 ehr schwer zu bestimmen wären. Sagt dies von den
p'vöhnlichen Blasengeschwüren schon ein so erfahrener Practi-
ker > um wie viel mehr muss dies für das Krebsgeschwür der
Smumarimn d. Medicin. 1836. HI.
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