Full text: (Neueste Folge, Band 3 = 1836, No 17-No 24)

I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik- 15 
Darmschmerz behaftet, starb au Kothbrechen, nachdem kurz 
zuvor noch ein harter, klumpiger Stuhlgang erfolgt vrar. — 
Das Peritoneum war dunkelroth gestreift und von schmutzig 
gelber Lymphe überzogen, in seinem Cavuni etwas bräi iniiche, 
flockige Flüssigkeit. Die Leber war mit dem Quer-Colon und 
dem Pylorus verwachsen und blutreich; die Gallenblase enthielt 
mehrere kleine Steine, die Milz war rothbraun und zähe; der 
Magen von Luit und einer grossen Menge gelber fäculenter 
Flüssigkeit ausgedehnt, die dünnen Gedärme bis zum untersten 
14- Schuh langen Stücke des Ileum stark von Luft und grau 
lich gelben, dünnbreiigen Fäces ausgedehnt, mit breiten dun- 
kelrothen Streifen, und von Lymphe überkleidet. Das sehr 
lange Dünndarms-Gekröse war dergestalt 1-j- Mal 
um seine Achsegedreht, dass das Ileumin die o bere 
Bauchgegend heraufgeworfen war, das Jej unum 
dagegen tiefer, unter dem Ileum, das ganze Convo- 
lutaber ü-berhaupt in der mittlern Bauchgegend 
lagerte. Unter diesem Gekrösstrange und von 
ihm an die linke Seite der Bauchwirbel an- und 
somit zusammen gedrückt, 1^- Schuh vom Coecum 
entfernt, das Ileum von oben nach abwärts und 
rects hin, und das obere Stück des Jejunum, jedoch 
in entgegengesetzter Richtung von unten nach auf 
wärts und links hin. Somit waren an einer Stelle 
die zwei Endstücke des D ünn d arm-T r acte s zusam 
men-und von dem übrigen Darmkanale a b ge 
schnürt.. Die Darmhäute waren daselbst sehr angeschwollen, 
blutig infiltrirt; dunkelroth, brüchig, ja selbst zerreiblich. — 
4) Eine 46 Jahre alte Tagelöhnerin litt seit 2 Jahren, seit der 
Cessation ihrer Katamenien, an Anschwellung des Unterleibes, 
ziehenden Schmerzen im Kreuze und, seitdem sie vor einem 
Jahre eine Last gehoben, stechenden Schmerzen in der rechten 
Inguinalgegend, häufigem Einschlafen der Füsse und an heftigen 
Koliken mit galligem und schmerzhaftem Erbrechen. Dies- 
Uebel wiederholten sich nach einem groben Diätfehler und führs 
ten den Tod herbei. — Der Dünndarm war bis zur Mitte de- 
Jejunum herab massig von Lnft ausgedehnt, seine Häute aufgee 
lockert, die seröse streifen weis blassroth injicirt. Der ganze 
Crimmdarm nebst dem Rectum zusammengezogen, blass und 
leer, seine innere Fläche mit gräulichem Schleim überzogen. 
Das rechte Ovarium war in einen elliptischen, fibrösen Sack 
entartet, der etwa 9 Zoll in der Achse enthielt, iu der linken 
Darmbeingegend lagerte, mit dem einen Ende seiner Achse an 
dem in die Länge gezerrten breiten Mutterbande hing, mit dem 
vordem schief nach oben und aussen gerichteten Ende aber 
mittelst eines zollbreiten, dichtzeiligen und dunkel gerötheten 
Bandes an die obere Platte des Leerdarm - Gekröses geheftet 
war. A n diesen zwei Punkten schlaff befestigt, war der Sack
	        
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