Full text: (Neueste Folge, Band 3 = 1836, No 17-No 24)

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IV. Gynäkologie und Pädiatrik. 
selbst lief vom Grunde des Uterus rechts schief herüber in die 
vordere Wand desselben und endigte 1" über dem Collum uteri. 
Die Ränder der Wunde waren gezackt, blutig. Eine starke, 
1" breite Ecchymose umgab die ganze Wunde die in ihrem 4" 
betragenden Umfange den Darm nicht zusammendrückte. Im 
noch ganz erweiterten Uterus gewahrte man vieles Blut, eben 
so fand sich in der Unterleibshöhle 1 Pfund solchen Blutes. 
Der ganze Dündarm und das Coecum waren entzündet, sonst 
Alles gesund. \Jahrb. der ges. Medicin. Bd. XI. lieft 3. 
nach: Annal. de med. beige. 1836. Fevr.~\ 
51. Ruptur des Uterus während der Geburt; 
von Verheylewegen, Internist der Maternite zu Brüssel. Am 
25. Dec. v. J. brachte man eine Kreissende ins Hospital, bei 
der die erste Untersuchung Folgendes ergab: Kälte des Körpers, ! 
Puls fadenförmig, Gesicht bleich, entstellt, an den Genitalien 
ansehnliche ßlutgeschwulst und äusserste Abmagerung. Die Frau 
hatte seit 4 Monaten wegen Lähmung der rechten untern Ex 
tremität das Bett gehütet. Der beim Anfänge der Geburt geru 
fene Geburtshelfer fand die erste Nackenlage mit in der Scheide 
befindlicher linker Hand des Kindes. Alle Wendungsversuche 
waren vergeblich und als man nun wiederholt, doch ebenfalls ^ 
erfolglos, die Zange angelegt hatte, hörten die Wehen mit einem 
Male auf. Um sie wieder zu erwecken, gab man Mutterkorn. 
Die Untersuchung in der Anstalt ergab die oben erwähnte Lage. 
Ausserdem aber schien es, als befinde sich in der rechten Wand 
des Uterus eine Art Tasche oder Höhle. Der Uterus war ganz 
unthätig. Nach einigen Einschnitten in die Blutgeschwulst der 
Scheide und Entleerung der Blase versuchte man von Neuem 
die Wendung, die denn auch nach einiger Mühe gelang. Die 
Nachgeburt wurde ohne Schwierigkeit extrahirt. 4 Stunden 
später starb die Frau. Bei der Section zeigte der brandige er 
weichte Uterus einen Riss, der vom Muttermunde an in der 
rechten Wand bis zum obern Winkel dieser Seite ging. Das 
nahe Bauchfell war brandig entzündet, sonst alles normal. 
[Jahrb. der ges. Medic. Bd. XI, Hejt 3. nach: Annal. de 
med. beige. 1836. FIbrJ] 
52. Vorfall des schwängern Uterus und Extra- ¥ 
ction des Kindes vermittelst der Zange; vom Berg- 
und Salinen-Medicus I)r. Hemmer in Schleussingen. Der Verf. 
beobachtete den nachstehenden seltenen Fall, der an sich selbst 
geringe Schwierigkeiten darbot, da mit ihm keine gefahrdro 
henden Nebenumstände vorkamen, im J. 1825. Da an Zurück 
bringen des Uterus, ohne dass er von der Frucht entleert worden 
wäre, nicht zu denken war und längeres Verweilen Reizung 
des Uterus, der Harnblase und der nahen Theile zur Folge 
haben musste, so extrahirte er die Frucht mit Hülfe der Zange 
und unter dem bekannten manuellen Verfahren mittelst einer 
Serviette. Das Kind, ein Mädchen, war ganz ausgetragen, 
hatte mittlere Grösse und regsames Leben. Die Mutter stillte
	        
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