2 II. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik.
mer und rechtes Atrium sehr erweitert, dünnwandig, die linke
Herzhälfte wenig von der Norm abweichend, und in beiden Ven
trikeln pseudopolypöse Massen. Die Unterleibsorgane waren ge
sund, bis auf die sehr harte, an mehreren Punkten kalkartige
Concremeate enthaltende Milz. [Med. Zeit, v, Vereine f. Heilk.
in Preus&en, 1835, Nr. 11.]
II. Pathologie , Therapie und medicinische Klinik.
2. Medicinische Beobachtungen aus dem ersten
Semester des Jahres 1834; von I)r. Steivthal, prakt.
Arzte in Berlin. (Fortsetzung. S. Summar., Bd. X, Nr. 24Ü.)
April, Mai,. Juni. Die Krankheitsconstitution blieb der des
Winters im allgemeinen ähnlich, zumal in Betreff der vorherr
schenden IheOs rein katarrhalischen, theils katarrhalisch-gastri
schen Krankheitslormen. Ein an Grippe erinnerndes Uebel liess
sich in diesen 3 Monaten öfters sehen und ging bei Manchen
leicht ins Nervöse über. So auch katarrhalische Aflectionen des
Darmcanales, als Folge von Erkältung und atmosphärischer Ein
wirkung. Unter den fieberhaften Krankheiten nahmen die Katar-
rhalfieber den ersten Platz ein. Wechselfieber kamen nur ein
zeln vor. Nicht ohne Interesse ist ein solches bei einer jungen,
im 4. 3Ionate schwängern Frau, die damals eine kühle und nie-
•drige Wohnung bezogen hatte. Das Fieber trat als Cephalalgia
i’ntermittens auf: die Kranke bekam nach einer ruhigen Nacht
jeden Morgen, regelmässig nach dem Kaffee, heftiges Heissen
i:n Hinterkopfe, als ob die Hirnhäute vou einander gezerrt wür
den. Dabei spürte sie Frost, sah bleich aus u. s. w. Gegen
Mittag minderte sich der Schmerz, die Hauttemperatur hob sich
und gegen Abend befand sich Pat. wohl. Nachdem dies Uebel-
beCndcQ mehrere Tage angehalten und eiu Infus. Sen. comp.
genommen worden, wurde der Anfall durch Chinin unterdrückt.
— Eine junge im 3. Monate schwangere Frau hatte., wegen ei
ner Magenverderbniss ein Vomitiv genommen und hierauf einen
Speichelfluss bekommen, der, als Vf. Pat. sah, schon 6 Wochen
alt, wie eiu mercurieller war und die Kranke sehr geschwächt
und in Fieber versetzt hatte. Vermittelst des llALLEtt’schen Sauers
(alle 3 Stunden 12 —13 Tropfen in Zuckerwasser)., eines Pul-,
vers aus Sjulph. praecip., Tort, depur. und Klaeosaccji. Citri (zur
Beförderung der Leibesöffnung), eines Gurgelwassers mit Salbei
und lauer Bäder ward das Uebel binnen 14 Tagen entfernt.
\X tadelt (mit Recht) da$ Darreichen des Brechmittels bei dem
gewöhnlichen Magculeiden Schwangerer und sieht das Mittel als
die Gelegcuheitsursache dee Speichelflusses an. — Ein Vierziger,
der durch Schwelgereien seine Uuterleibsorgane in einen krank
haften Zustand versetzt halte, ward eines Morgens, nachdem er