III. Pathologie, Therapie und mediciiiisclie Klinik* Ol
gliensystemR beruht, das in qualitativer Beziehung alienirt ist^und
quantitative Abweichungen können nur sekundär seyn, daher auch
die Abdominalplethora. Dass letztere im Pfortadersysteme sitzt,
ist ausgemacht und eben so, dass die Leber daran Iheil nimmt.
Nun hat Braconnot iu der Galle einen nicht farbigen zuckrigen
Stoff, der durch Schwefelsäure purpurfarben, violett und blau
wird, gefunden und knüpft man hieran den physiologischen Ne
xus zwischen Leber- und Hautorgau, gewiss allein nur vermit
telt durch das Gaugiieusystem, so wird die fragliche Erschei
nung klarer, indem man der allen, freilich einseitigen physiolo
gischen Lehre von der Leber als Reiuigungsorgan theilweise Ge
rechtigkeit widerfahren lässt. Dass der sogenannte Stoff Bracon-
>oxs integrirender Destandtheil der Galle eey, wird wohl nicht
als ausgemacht angenommen werden köimeu und B. ist ganz ge
neigt, ihn als patliisches Product anzusprechen, das vermöge des
physiologischen Nexus zwischen Leber und Nieren im Uebermasse
gebildet, bei zurückgetretener Uaryisäurebildung auch Diabetes
mellitus hervorrulen kann. Dieses pathische Product nun giebt
nach den bisherigen Andeutungen dem iu Rede stehenden blauen
Sclnveisse seine gemiotisclie Bedeutung, und er ist hiernach, als
durch die Naturheilkraft hervorgebracht, als Krise zu nehmen,
die wahrscheinlich in günstiger Bedeutung oft bei den erwähn
ten Leiden vorkommt, wie ß. auch an sich beobachtet hat, da
er seit Eintritt dieses Phänomens sich sehr erträglich fühlt und
namentlich nicht mehr an den vorher sehr lästigen Geliirnconge-
stionen leidet. Dass nur Schw efelsäure dieses pathische Excret blau
färben könne, wird widerlegt seyn, wenn man die Einwirkung des
chemischen Verhaltens des Schweisses darauf in Betracht zieht.
Der Vf. hat diese Reflexion bekannt gemacht, weil er hofft, hierin
für die Pathologie des Gangliensystems, der er so ganz ergeben
ist, weil ihre Würdigung ihm der beste Leitstern iu der Praxis
geworden ist, etwas gefunden zu haben. [Medic. Correspondenz-
blatt d. württ. ärztl. Vereins, Bd. IV, jVr. 26.
i III. Pathologie, Therapie und mbdicinische Rxinik.
{ 39. Ueber den Werth des Zungenbeleges in se-
l miotischer Beziehung; von Dr. Bleifuss zu Rötlingen a.
t» T. Der Verf. betrachtet denselben nur aphoristisch, in so lern
' er für ihn Bedeutung in der Ganglienpathologie hat. Seine e-
- deutung im Status gastricus ist bekannt, und welcher Arzt so e
t» ihn hier nicht berücksichtigen? Den Status gastricus selbst a er
- wird man mit Rücksicht auf das Verhalten des Gangliens js eins
t während eines gegebenen Krankheitsprocesses richtig aul assen.
- Sehr treffend spricht sich über Entwickelung desselben •
i> Sachs aus, indem er 6agt: in einem oder mehreren V egeta tons-
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