V. Gynäkologie und Pädiatrifc. ^
terleibe entdeckten die Aerzte eine begrenzte und fenrt£
schwulst, von der Schoossgegend bis über dem Nabel, die sich
besonders gegen das rechte Hüftbein drängte. Hie äussern Ge-
burtstheile waren angeschwollen; in der Mutterscheide befand
sich eine ziemlich grosse, elastische und runde Geschwulst, die
so tief in das Becken herabtrat, dass sie hei der etwas starkem
Oetfnung der Schamlippen sichtbar wurde. Die Geschwulst. war
so geformt, als wenn ein Kindestheil mit sehr zähen Eihäuten
tief in die Beckenhöhle herabgetrieben worden; daneben, gegen
das rechte Darmbein zu, ward ein Kindestheil ähnlicher Körper
gefühlt, der Muttermund war nicht aufzufinden. Diese Umstände
leiteten auf die Vermuthung einer Grainditas extranlerina.
Unser Vf. fand den Bauch so, wie er im 6. Monate der Schwan-»
gerschaft zu seyn pflegt, und so sollte er schon seit einem Jahre
gewesen seyn. Er war gleichmässig rund und so gespannt, dass
weder ein Kindestheil], noch Fluctuation zu unterscheiden war.
In der Nabelgegend war ein härterer Theil fühlbar, in der Aus
höhlung des Heiligenbeins eine längliche, ziemlich derbe Ge
schwulst wahrzunehmen und der Muttermund stand ganz vorn
bei den Schambeinen. Pat. war hartleibig, oft 8 Tage verstopft,
und bei der regelmässigen Menstruation allemal krank. Vf.
erklärte die Krankheit für eine Entartung des rechten Eierstocks
und die ausserordentlichen Erscheinungen für Rückwärtsbeugung
der Gebärmutter. Die Folge erwies, dass Pat. nicht schwanger
war. — B. Zweifelhafte Fälle: Eine wohlhabende Frau,
welche sehnlichst Mutter zu werden wünschte, hielt sich für
schwanger, ungeachtet sie regelmässig menstruirt war, und ver
sicherte, die Bewegungen des Kindes zu fühleu. In aufrechter
Stellung war der Bauch hart, wie bei einer Schwängern in den
letzten Monaten; bei der Rückenlage mit angezogenen Schenkeln
war er auch gross und hart, und so geformt, wie in der Schwan
gerschaft. Vf. glaubte, die Kindestheilc zu fühlen. Ein zweiter
Arzt hielt die Person nicht für schwanger, sondern glaubte, dass
die Anschwellung von zwei Geschwülsten im Bauche herrühre.
Die äussern Geschlechtstheile waren erweitert; die Mutterscheide
verlängert, reichte bis an das Promontorium, mit wenig Falten
versehen. Hoch am Eingänge fand man den runden, geschlosse
nen Muttermund, die Muttermundslippen jedoch lang, und im
Scheidengewölbe einen grossen, unbeweglichen Kopf. Vf. sprach
sich nun mit Ueberzeugung über die Schwangerschaft aus. Der
consultirende Arzt theilte, selbst nach vorgenommener innerlicher
Exploration, diese Meinung nicht, und er hatte Recht, denn es
vergingen viele Monate, es verging ein Jahr, ohne dass Pat. ent
bunden wurde. Vf. vermuthet hier eine Extrauterinschwanger
schaft. — Eine junge Frau lag die ganze Nacht in Kindesnö-
then, und ihr Zustand setzte die Hebamme in Verlegenheit. Vf.
land den Eingang in die Mutterscheide gänzlich verschlossen.
Pei näherer Besichtigung fand sich der Eingang in die Mutter-