Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

Neueste Bibliographie. 511 
V 
worfen haben müsste, konnte dem Manne in dem Orte, wo, nnd 
unter den Verhältnissen, in welchen beide Eheleute lebten, nicht 
verborgen bleiben, und dennoch weiss dieser kein Wort davon. 
Ueberdies verdient noch bemerkt zu werden, dass derselbe sich 
den J8. April, oder nach einer andern Angabe den 25. April 
mit seiner Fran ehelich verband; dass er aber seiner Aussage 
und dem ärztlichen Zeugnisse nach, schon im März, also 4 — 6 
Wochen vor der Hochzeit, an dem angeblich venerischen Uebel 
laborirte. Elr kann selbiges also nicht von seiner Ehe 
frau bekommen haben, wenn nicht concubitus anlicipatu9 
Statt hatte. — Uebrigens wurde sub A. schon erwiesen, dass 
die fragliche Krankheit nicht venerisch war, sondern dass sie 
durch des Klägers Disposition, namentlich durch den Umstand, 
dass er die Vorhaut über der Eichel trägt und die gehörige Rei 
nigung dieses Theiles verabsäumte, und durch sein ungestümes 
Benehmen bei Leistung der ehelichen Pflicht hervorgerufen, und 
dass sie also nicht von der Frau auf den Mann überge 
tragen wurde, ad C. Die Geschlechtstheile beider Eheleute 
sind gesund, normal gebildet, sich angemessen. Zwar hat des 
Klägers Glied (penis) einen nicht unbedeutenden Umfang, aber 
dagegen ist die Mutterscheide der Beklagten weit genug, um 
selbiges aufnehmen zu können. Wäre dies nicht der Fall, so 
würde der Beischlaf für Beklagte schmerzhaft und unerträglich 
werden; sie würde ihn nicht suchen, wie Kläger selbst aussagt, 
sondern ihn fliehen; und so bedarf es weiter keines Beweises, 
dass zwischen den Geschlechtstheilen beider Ehe 
leute kein relatives Missverhältniss Statt findet, 
welches zu einer Krankheit Veranlassung geben 
könnte u. s. w. 
2 «o. Neueste Bibliographie. 
Lehrbuch der pathologischen Anatomie von Dr. J. F. Lobstein, 
Prof, zu Strassburg etc. Deutsch bearbeitet von Dr. A. Neur- 
rohr, 2. Band. Stuttgart, Fr. Brodhag’eche Buchhandlung 
1835. 8. VI. 557 S. 
Der ersle Thcil diese» Werke», welcher die allgemeine pathologische 
Anatomie enthielt, erschien im vorigen Jahre. Der hier anzuzeigende 2* 
ß'cbt nun den ersten Tlieil der speciellen und zwar die Krankheiten des 
Zellgewebes, des Knochensystcms, des Knorpelsystems, des Bänder - und 
^ßlenkapparats, des Muskelsystems und des arteriellen und venösen Systems. 
Nach den ersten Bänden zu urtheilen, wird dieses Werk nach seiner Been 
dung mit den besten Werken über pathologische Anatomie iu die Sehrau- 
ke “ treten können. 
Specimen anatomico-patbologicum inaugurale de Otorrhoea, 
»tque de variis modis, quibus pus effluere, et quor- 
sum delabi soleat, quod, pro summig in inedicina houori-
	        
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