Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

VI. Staatsarzneikunde. 
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und ohne irgend eine krankhafte Absonderung. Die Mutterspalte 
üffaet sich an der gewöhnlichen Stelle, und zwei Finger konn 
ten ohne Beschwerde durch sie in die Mutterscheide dringen. 
Der Muttermund steht 34- Zoll hoch und ist in vollkommen ge 
sundem Zustande; so auch der Uterus, so weit ihn der Finger 
erreichen konnte. — Klager, angeblich 25 Jahre alt, versicherte 
bis zur Verheirathung mit seiner Frau immer gesund gewesen 
®u sevn. Bei dem Beischlafe habe er sich sehr angreifen müs 
sen, weil seine „Natur nicht jedes Mal gegangen wäre.“ Dabei 
habe er, gleich beim ersten Beischlafe an der inneru Fläche 
der Vorhaut, da wo diese mit der Eichel sich verbindet, Bren- 
ucn und Geschwüre bekommen. Das Brennen habe er auch 
dann empfunden, wenn keine Geschwüre dagewesen, und diese 
Wären von verschiedener Grösse, von einer kleinen Linse bis zu 
einem Silberpfennig (er gab die Grösse auf dem Papiere an) ge 
wesen, hätten in grosser Anzahl hinter und an der Coronet glan- 
<lis pa//is rund herum gesessen, wären flach, in der Mitte weiss, 
a, n Rande roth gewesen und hätten weisse Materie von sich ge 
geben. Ein Arzt in . . . heilte sic binnen <i Wochen; sie ka- 
n 'en aber, ohne dass Kläger seiner Frau ehelich bei- 
ßewohnt hatte, nach 4 — 0 Wochen wieder, wurden in 14 
lagen von einem Medikaster weggebracht, kehrten aber nach 
dem nächsten Beischlafe wieder zurück, und heilten von selbst, 
0 hue ärztliche Hülfe. Schmerz in der Harnröhre, 
oder einen eiterartigen Ausfluss aus derselben habe er 
weder bei diesen Leiden, noch zu einer andern Zeit jemals ge 
habt. — Uebrigens ist Kläger mittler Grösse, breiten und ge 
drungenen Körperbaues, . von starken Knochen, blühender Ge 
sichtsfarbe; er hat blaue Augen und braunes reichliches Haupthaar. 
— Seine Zähne, von welchen noch keiner fehlt, nebst Zahn 
fleisch, Mund- und Rachenhöhle, so weit das menschliche Auge 
zu dringen vermag, sind in vollkommen gesundem Zustande. — 
Mn Halse, am Rumpfe, an den Extremitäten, in den Achselhöh 
len um] Weichen ward nichts Abweichendes oder Krankhaftes 
wahrgenommen. — Der Schamberg ist stark mit Haaren be 
wachsen, die Ruthe, von der nothwendigen Berührung in etwas eri- 
ßirten Zustand versetzt, sitzt ordentlich auf und ist 4 Zoll lang, 
H Zoll im Umfange dick. Die Eichel, unten durch das Bänd 
olten mit der Vorhaut zusammenhängend, ist mit letzterer be 
deckt, naturgemäss perforirt, und in der Oeffnung trocken. Beim 
Zurückschieben der Vorhaut hinter die Eichel wurden an ihr, hir- 
ler der Corona glandis penis, da wo die Geschwüre gesessen 
Italien sollen, kleine rothe Stippchen und Flecke, die, als kleine 
llitzpusteln, von Erhitzung auf einer, bei warmen Wetter gemachten 
Heise, entstanden zu seyn scheinen, wahrgenommen. Der Hoden 
sack ist, vielleicht aus derselben Ursache, schlaff und hängend, 
die Hoden in selbigem normal. — ad A. Aus der Beschreibung, 
Welche Kläger von seiner Krankheit giebt; aus den Umständen,
	        
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