M IV. Chirurgie und Ophthalmologie.
fial zeichnete eich dadurch Tortheilhaft aus, dass es sehr gleich
förmig fortbrannte, ohne dass man die Gluth durch stetes Anbla
sen unterhalten musste. Zwar entging dem Vrf. die übertrieben
geschilderte Eigenschaft, dass diese Moxen gar keinen Rauch
geben sollen, doch war derselbe unstreitig viel geringer und weit
weniger belästigend, als bei den bisher bekannten Moxen. Der
Brandschorf sah bräunlich aus und die Intensität der Wirkung
atand mitten inne zwischen der der leichtesten und am tiefsten
eingreifenden Brennkegel, [v. Graefe’s u. v. Walther's Journal
f. Chir. u. Augenheilk., Bd, 22, Hft. 1.]
IV. Chirurgie und Ophthalmologie.
25. Mark- und Blutschwamm in ihren ursächli
chen Beziehungen; aus dem Berichte über das klin. chir.-
augenärztl. Institut zu Berlin für 1833 vom G. R. v. Grefe.
Wenn man neuerlich den genannten Degenerationsformen stets sym
pathischen Causainexus beimisst und das Princip immer unbegränz-
ter ausspricht, dass sie stets durch specifisnhe allgemeine Ver
hältnisse, durch eigentümliche Dyskrasieen bedingt würden, so
scheint dem Vrf. diese Annahme zu weit ausgedehnt. 2 Beob
achtungen, von denen eine der Verf. aus dem Jahre 1832 her-
übernimmt, weil nur ein längerer Zeitabschnitt nach der Opera
tion bestimmte Folgerungen zuliess, dürften diesen Zweifel wohl
mit unterstützen: I. Ein 2jähriger Knabe litt an ohne bekannte
Ursache seit 6 Monaten entstandener schmerzloser Hodenge-
schwulst, die das Scrotum fast ganz erfüllte und fest an den
Bauchrkg herangedrängt war. v. G. setzte markschwammähnli-
che Entartung voraus und entfernte den Hoden auf die von ihm
früher empfohlene Weise, wobei indess die den Samenstrang um
gebende Schlinge dem kranken Hoden sehr nahe gelegt werden
musste, da sich derselbe, wie erwähnt, durch seine Ausdehnung
ganz an den Bauchring gedrängt hatte. Die Vernarbung erfolgte
bald, doch schon 4 Wochen nach derselben bemerkte man in
der Gegend des Leistenrings eine gespannte, mit der frühem
ganz übereinstimmende Geschwulst. Diese senkte sich, immer
grösser werdend, in die leere Hodensackhälfte, füllte diese, wurde
so gross wie eine Kinderfaust, drängte den Zurückgebliebenen
gesunden Hoden ganz nach hinten, die Schnittnarbe nach dem.
Fundus und ragte nach aufwärts 1 Zoll in den Leistencanal hin
ein, wie dies die pralle, nach einer Richtung laufende Geschwulst
ergab. Auch jetzt klagte Pat., bis auf lästiges Spannen in je
ner Gegend, nicht über bestimmte Localbeschwerden, das bis
dahin gesunde Ansehen hatte sich aber in ein abdominell -kachek-
tisches verwandelt. Das Gesicht sah bleich, gelblich - schmuzig
aus, es begann Abmagerung, und der Unterleib war merklich ge