Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

484 III. Materia medica und Toxikologie. 
fast dem des frischen Honigs ähnlich ist. Die Blätter schmecke 11 
stark bitter, den kitlern Mandeln ähnlich. Es enthält viele' 1 
Schleim. Arom und bitterer Stolf sind beruhigend und lindernd) 
wie Kirschlorbeer. Nach Gjraudy befördert es die Verdauung 
und Auswurf, stillt Brustschmerzen, lindert Husten, und beseitig 1 
Krämpfe und Oppressioji, was auch Andere bestätigen. Es pass 1 
besonders, wenn Sensibilität und Motilität, oder Irritation, in de* 
diese beiden Kräfte im Uebermaas aufgeregt sind, vermindert 
werden sollen. — Es ist übrigens eine Schmarotzerpflanze au« 
der Familie der Orchideen, von denen es auch einige physisch 11 
Eigenschaften hat. Der Geruch ist frisch der Vanille, der Ge' 
schmack dem des Salep ähnlich und es enthält noch bittern Stoff’ 
Diuot bereitet Syrup und Pastillen wie folgt: er fertigt aus 1 
Theil Blätter und Stängel und 6 Theilen Wasser ein destillirte* 
Wasser, destillirt davon 4 Theile ab und lässt im Marienbade 
noch ein Mal so viel weissen Zucker darin schmelzen. Mit de« 1 
im Kolben übrigen Decocte bereitet er einen Syrup, den er na* 1 
ersterem vermischt. Zu den Pastillen nimmt er eine gewisse 
Menge Körnerzucker, macht mit dem destillirten Wasser daraus 
einen Teig und setzt diesem •s-V Extract derselben Pflanze z« 1 I 
Die Blätter werden wie Thee im Aufguss mit Zucker versus« 1 
genommen. Den Syrup giebt man mehrmals täglich zu einen 1 
kleinen Caffeelöffel, oder zu einem gewöhnlichen Löffel in ein ef 
Tasse heissen Wassers. Mit einem Drittel Milch wird dieses 
Getränk, sey es als Thee, oder durch mit heissem Wasser * er ' 
dünnten Syrup bereitet, noch weit angenehmer. Der Syrup wir« 
lindernden Potionen und Juleps zugesetzt. [Bullet. gen. de ih 6 ' 
rap. 80. Mai 1835, nach v. Froriep's Nöthen, lid. 44. Nr. 22-J 
249. Zur magnetischen Praxis; vom Kreisphysik« 8 
Dr. Becker in Mühlhausen. Das Ergebuiss der neuerlich von 
Bahrt in der Charite mit dem Magnet bei innerlichen Kranke 11 
augestellten Versuche (Summ. Bd. XI. Ilft. 1. Nr. 21.) war, wie 
bekannt, ein ganz unerhebliches^, doch schloss die Anzeige davo" 
damit, dass daraus keineswegs die Unwirksamkeit des Mittels g e ' 
folgert werden könne und dass es sich frage, ob nicht von ra 
tioneller und sorgsamer Anwendung des Maguets ganz entgegen 
gesetzte Resultate zu erwarten wären. — Der Vf., der nicht “ 
Wochen, sondern nun fast 8 Jahre den Magnetismus angewendet 
hat, und dessen Mittheilung über das Verfahren, künstliche M 8 ' 
gnete zu verfertigen, vielleicht Veranlassung zu diesen Versuchen 
gegeben hat, glaubt sonach doppelten Beruf zu haben, sich de 8 
Magnetismus ferner öffentlich auzunehmen.— (u der Physik wir* 1 
als bewiesen angenommen, dass Magnetismus und Elektricität identi 
sche Kräfte sind. Der Magnet wirkt dem electrischen Bade ähn 
lich, sanft durchströmend, ohne Erschütterungen. Die Anwen 
dung desselben beschränkt sich vielleicht nur auf Neurosen ul,( : 
Krankheiten, wo die Function der Nerven hauptsächlich aiieiiir 
ist, er nützt aber, ebeu so wenig wie Elektricität und Galvan^'
	        
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