111. Materia medica und Toxikologie. 4»
man auf dringenden Wunsch des Herrn Bahrt der magnetischen
Behandlung unterwarf. Damit die stärkende Wirkung des Ma-
guets recht hervortrete, magnetisirte Bahrt diese 5 Pat. nur an
einer Körperhälfte und zwar stets an derselben I Weun aber
auch diese einseitige Cur 14 Tage fortgesetzt wurde, so konnte
selbst Bahrt nicht bemerken, dass die magnetisirte Körperhälfte
der nicht magnetisirten, in Wiedererlangung der Kräfte vorgeeilt
wäre, so wie überhaupt kein Gewinn für die Convalescenten
daraus erwuchs. — Das Ergebniss der Curversuche ist hiernach
ein ganz unerhebliches, indem es sich auf schnell vorübergehende
Linderung der Beschwerden hei einzelnen Kranken beschränkte.
Doch dürfte hieraus keineswegs Unwirksamkeit des Mittels ge
folgert werden können, und es fragt sich, ob nicht von rationel
ler, sorgsamer Anwendung des Magnets ganz andere Resultate
zum Vorschein kommen würden. [Med. Zeit. v. Vereine f. Heil
kunde in Preussen, 1835, Nr. 9.]
22. Haarwuchsbeförderndes Mittel; vom Prof. Dr.
Friedrkich in Weissenburg. Die vor kurzem von Frankreich aus
empfohlene PomaJe gegen Ausfallen der Haare fand F. in zwei
Fällen, als den Haarwuchs befördernd, sehr auffallend und schnell
wirksam, nämlich hei einem 25jährigen Manne, der nach einem
Nervenfieber, und bei einer 30jährigen Erstgebärenden, die nach
einem harten Wochenbette fast alle Haare verloren hatte. Die
Vorschrift zu der in Rede stehenden Pomade ist folgende:
1]:. Medull. bovin, praep. 5 v j, Ol. amygd. dulc. 5>j , Cort. Chin.
rubr. 3j. M. cort. chin. c. oleo amygd. exact. conter. add. Medull.
bovin, len. ign. liquef. et refrig. arom. quodd. adjice. [dllg. med.
Zeit., 1835, Hft. 1.]
23. Graham s Mittel gegen den Krebs; aus dem Be
richte über das klin. chirurg.-augenärztl. Institut zu Berlin für
1833 vom G. R. v. Gr.f.fe. v. G. erhielt dieses Mittel zuerst
durch Dr. Ruhbauh zu Rathenow. Es scheint hauptsächlich aus
phosphorsaurem Eisen zu bestehen. Schon lange sind mehrere
Eisenpräparate, besonders die kohlensauren, innerlich und äus-
serlich gegen Krebsgeschwüre angewendet worden, doch ohne
dass man wesentlichen Nutzen davon gesehen hat. Ein gleiches
Urtheil muss der Verf. auch über Graham’s Zusammensetzung
fällen, wenn auch der Erfinder dieselbe als durchaus unfehlbar
anpreist. Uebrigens legt v. G. weniger Gewicht auf seine nicht
zahlreichen Beobachtungen, die ihn bestimmten, die Anwendung
dieses Mittels bald aufzugeben, als darauf, dass dasselbe, wie
er von Earl, Green, Travers und Lawrence erfuhr, in Eng
land selbst von keinem Arzte mehr angewendet wird. [t>. Gräfe'8
u. v. Walthers Journ. f. Chir. u. Augenheilk., Bd. 22, Hft. 1.]
24. Sarlandiere’s Moxen; aus dem Berichte über das
klin. chir.-augenärztl. Institut zu Berlin f. 1833 vom G. R. v.
Grefe. Das zu diesen Moxen von Salle, Apotheker in Paris,
wahrscheinlich aus Lanugo hb. Artemisiae vulg. bereitete Mate-