Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

III. Materia medica und Toxikologie. 
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Arzt leichter, das Gewicht des Jods in der Flüssigkeit zu wis 
sen und die Anwendung durch den Apotheker lässt weniger ein 
Versehen fürchten. — Die Formel zu Bädern ist nachstehende: 
'>’• Jodi puriss. drachm. duas (gras). Jodureti Potassii draehm. 
tjuatuor. slqu. destill. octarn dimidium et partein decimam (G 
decililres). 
247. Untersuchungen über die specifisclie Wir 
kung des Chinins auf das Gehörorgan; von Dom. Orsini, 
Phil, et Med. in Catania. Orsini glaubt, dass durch die ver 
schiedene Structur und die mannigfaltige Bildung der Gewebe 
es menschlichen Körpers auch die Erscheinungen, welche aus 
er Anwendung der äussern Agentien hervorgehen, modificirt wer 
den. E r stützt diese seine Meinung sowohl auf Autoritäten, als 
*?“ Thatsachen und rechnet unter letztere vorzüglich die eigen- 
hüfuliche Wirkung, welche die China, und ihre Präparate, auf 
U88 Gehörorgan zeigen. Es war ihm nämlich schon oft vorge- 
k °mmen, dass diejenigen, welche durch China von einem Wech- 
8 clfteber geheilt worden waren, während der Reconvalescenz ei- 
‘“ge Tage an einem leichten Gehörfehler litten, welcher sich 
S* Dhrenbrausen aussprach, das bald dem dumpfen Lärmen des 
/yudes, bald dem Brausen des sturmbewegten Meeres, bald dem 
. * allen eines Wassers, bald andern dergl. ähnelte. Späterhin, als 
I er Gebrauch vom schwefelsauren Chinin machte, war diese krank- 
,a fte Empfindung bemerkbarer und beständiger, wenn nämlich eine 
e twas grosse Dosis des Mittels gegeben worden war, und sie 
* e 'gte sich immer um so stärker, je grösser die Menge de» ge 
eichten Chinins war, so dass es bei den Kranken bis zur Wahr 
nehmung eines, sich von Zeit zu Zeit wiederholenden, elektri- 
8c hen Stosses kam. Dieses dauerte einige Tage in dem Maasse 
?n und verursachte zeitweise eine leichte Taubheit, Störungen 
ln den geistigen Fähigkeiten, Kopfschmerzen in der Stirngegend, 
“nd leichte Abänderungen im Blutgefässsystem. Dasselbe Resul- 
la t erhielt er, als er vorsätzlich mit gesunden Personen Proben 
jsnstellte, mochte er nun das Chinin rein, oder als Salz anwen- 
!j en - Auch brachten alle Chinasorten die obenerwähnte Wirkung 
hervor, ausgenommen die China bicolorata, und er glaubt da- 
J® r > da diese das Chinin gar nicht, oder nur in sehr kleiner 
uenge enthalte, dass es das Chinin sey, wodurch die eben ange- 
Sebene Wirkung verursacht würde. [Aus den ,,Atti dell‘ Accade- 
” Ua Gioenia di Catania“ mitgetheilt.] 
248. Nachrichten über das Faam. Das Faam ist eine 
fi chon 1828 durch Giraudy bekannt gemachte africanischc Pflanze, 
man gewöhnlich bei Brustbeschwerden und spasmodischeu 
J’Crvenübeln anwendete und von der die Apotheker Baudot und 
Riot einen sehr angenehmen Syrup und Pastillen bereiteten, 
I e einige Aerzte unter die Magistralmittel aufnahmen, und vie- 
e ® andern Mitteln gegen diese Leiden vorzogen. Beim Trock- 
hen bekommt das Faam einen süssen, angenehmen Geruch, der 
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