Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

II. Pathologie, Therapie und medicinfsche Klinik. 4£5 
Leibes. Ein mit knotiger Gicht behafteter Arzt litt oft an Un 
geheuern Kolikachmerzen. Hatten sie den höchsten Grad er 
dicht, so vertrugen die Bauchdecken nicht die mindeste Berüh- 
rimg. — Ob Pat. geheilt wurde, blieb dem Vrf. unbekannt. — 
Heilung der Gicht durch ein Brechmittel. Bei einem 
v on einem steinkrauken Vater erzeugten, 40jährigen Beamten 
entwickelte sich die Gicht durch Gemüthsleiden. Sämmtliche Ge 
lenke waren entzündlich geschwollen, nnd überhaupt der ganz« 
Gesundheitszustand sehr deteriorirt. Da sich Patient einst nach 
schwarzem Kaffee erbrach und sehr stinkenden Stuhl entleerte, 
Worauf er sich besserte, so ward ihm nun ein Brechmittel ge 
reicht, wonach das Leiden wie weggezaubert war. — Abscess 
* *n Gehirn. Ein 24jähriges, gilt menstruirtes Mädchen litt an 
sehr heftigen Kopfschmerzen, welche durch kein Mittel gehoben 
Werden konnten. Im Jul. 1826 nahmen sie noch mehr zu, und 
den 2. Septbr. erfolgte der Tod, nach allmählich geschwunde 
nem Bewusstsein. Ausser mehrern Blutergiessungen im Gehirn 
entdeckte die Section in der Mitte der rechten Hemisphäre des 
grossen Gehirns einen Abscess. — Klingen im Ohr beim 
Mangel der Zähne. Eine alte Fran bekam dies jedes Mal, 
sobald sie den Mund fest verschloss. Vf. vermuthet, dass eine 
Zerrung des Gehörganges den Grund abgegeben habe. — Nach* 
^heilige Folgen des Oh rlöcher steche ns. Sie äusserten 
sich durch Eiterung der kleinen Wunden, Schmerzen, Exsudation 
’oi äussern Gehörgange und geschwächtes Gehör. Einige Wo- 
oben später trat ein rheumatisches Fieber ein, wonach sich die 
Schmerzen im linken Ohre concentrirten. P. Fbajsk beobachtete 
oin Mal nach solchem Vorgänge schnelle Entwickelung der Scro- 
feln. — Halsent zündung von den Dämpfen der Sei 
fensied er lauge. Ein Seifensieder litt lange an dieser Ent 
bindung mit gleichzeitigem Speichelflüsse. Endliche Vermeidung 
der Dämpfe und ölige Gurgelwässer bewirkten schnelle Heilung. 
~~ Geisteszerriittung gastrischen Ursprungs. Eine 
38jährige Frau fühlte Schmerz im Epigastrium, hatte wenig Ap- 
P e tit, fauligen Geschmack, als sie nach heftigem Aerger verrückt 
Wurde. Ein einziges tüchtiges Brechmittel brachte sie völlig 
wieder zu sich. — HaiIncinatio. Ein von jeher mürrischer, 
zartgebauter Jäger von 27 Jahren hörte stets in der Herzgrube, 
oder auch von einem entfernten Orte aus, eine Stimme, welche 
ihm dies öder jenes zu tliun oder zu lassen rieth. Sein Geist 
war dabei zwar nicht zerrüttet, allein wohl hatte sein Betragen 
otwas Ungewöhnliches. In frühem Jahren sollten sich Spuren 
v oi) Somnambulismus an ihm gezeigt haben. Die Mittel blieben 
ei- folglos, und als Vf. den Pat. nach 6 Jahren wieder sah, war 
der Zustand noch unverändert. — Convnlsionen als Folge 
schneller Entwickelung. Ein Kind von 5 Wochetl war weit 
über gein Alter entwickelt, auf jeder Seite schien ein Backen- 
*»hn durchbrechen zu wollen. Nach dreitägigen Convnlsionen
	        
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