Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

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IV. Chirurgie find Ophthalmologie. 
hier schon oft getäuscht und Häring sagt namentlich vom Mark' 
schwämme des Hodens in dieser Beziehung, dass die Geschwulst, 
die derselbe bilde, sehr langsam zunehme und mit derZeit tä«>' 
sehendes Gefühl von Fluctuation gebe, wodurch schon häufig 
solche Geschwülste fiir Hydrocele gehalten worden wären. 2) K* 
Ist merkwürdig, dass ein IJebel, wie Markscliwamm des Hodens, 
so ohne alle Störung des Allgemeinbefindens sich entwickeln und 
nusbilden kann. Dieser Umstand trug namentlich hier viel da* 11 
hei, dass man sich in der Diagnose irrte. 8) Der Markscliwamm 
des Hodens ist ein Aoli me tangere, wie dieser Fall aufs neue 
beweist und v. Walthkr erst neuerlich wieder in seinem Sy* 
steme der Chirurgie ansgesprochen hat. 4) Die Aetiologie de* 
mitgctheilten Falls ist dunkel. Pat. wusste nichts von bedeuten 
der Quetschung des Hodens, doch gab er zu, dass er sich viel' 
leicht ein Mal beim Aufsteigen auf ein Pferd den Hoden g e ' 
quetscht haben könne. Jedenfalls aber könnte so etwas nur Ge* 
Jegenheitsursache zu einem Uebel der Art werden, da ohne Dy*' 
krasie der Säfte, sey es nun diese oder jene, nie auf eine äuS' 
sere Veranlassung allein eine solche Krankheit entstehen kann- 
Ganz ohne Dyskrasie war aber Pat. doch nicht, da er im 
Jahre Krätze halte, die wenigstens theilweise zurückgctrieb 0 » 
wurde, und da sich kein anderes ätiologisches Moment vorfindi’b 
so glaubt C. die Krätzdyskrasie liier als innere Ursache des U 0 ' 
hels annehmen zu dürfen, f») Wenn v. Walthkr a. a. O. sag*’ 
dass scirrhöse Entartung und Markschwammbildiing sich nicht g 0 ' 
genseitig ausschlössen, sondern sich gleichzeitig in einer und der 
selben Geschwulst vereinigt fänden, so spricht dafür auch dies 00 
Fall. Die Geschwulst bestand zwar grösstentheils aus hirnsub 
stanzähnlicher Masse, doch war auch ein kleinerer Tiieil seit' 
rhös-carlilaginös. (i) Das Wied.ererscheinen des Uebels einig 0 
Monate nach der Operation bestätigt den Ausspruch Boykb’** 
dass die Krankheit fast nie mehr als einen Hoden befalle und 
dass es selbst dann, wenn sie nach der Ausrottung wieder 
scheine, höchst selten sey, dass sie den Hoden selbst ergreif 0 ' 
[ Med. Correspondenzblatt d. tpiirtt. ärztl. Vereins, Bd. 4, Ar. 3f>-J 
232. Heilung eines widernatürlichen Afters, d 0f 
pj diathesi scrophulosa entstanden war; aus den I* 8 ' 
pieren des ])r. Voigt zu Leipzig. Ein Ijähriger Knabe war von 
gesunden Eltern gezeugt, aber doch als schwächliches Kind g e ' 
boren und hatte schon in zarter Jugend das Unglück, einen Sehen' 
kel zu brechen. Beiden Momenten schrieben die Eltern die ver 
spätete Entwickelung des Physischen ihres Kindes zu; allein da*' 
selbe trug alle Wahrzeichen einer ausgebildeten Scrophulosis 8n 
sich: vorzüglich waren die meseraischen Drüsen afficirt, die man 
verhärtet durch die Integumente des Bauches fühlte. — Na 00 
zweimonatlicher Behandlung mit mancherlei Mitteln, welche di 0 
Erfahrung in solchen Fällen empfiehlt, sah ich den Kranken im 0 *’ 
in derselben trostlosen Verfassung. — Um diese Zeit bildete si 0 ’ 1
	        
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