IV. Chirurgie und Ophthalmologie. 431
Imiile geluhrt werden. Der untere RrikI des Unterkiefers lies«
* lc h von beiden Endpunkten der Geschwulst nach vorn eine kleine
^•rccke weit durch die Haut fühlen, weiter nach vorn aber war
r* r Knochen völlig in Schwamm verwandelt. Die Masse der
wusch willst selbst war weich, nur an einzelnen Stellen fester,
.jeder Berührung leicht blutend; au einzelnen Steilen war
,,le Geschwulst mit graulichen, sphacelirlen Stücken bedeckt.
Aus dem Munde und den äussern Oeiiüungen entleerte sich fort
dauernd viel jauchige, mit Blut vermischte, sehr übelriechende
Bissigkeit. Pat. sah sehr blass, erdfahl aus, war sehr alige-
inagert, fühlte sich höchst matt, hatte stets beschleunigten, klci-
’JI' 11 Puls und bekam jeden Abend Frost, Hitze und reichlichen,
< le Nacht hindurch andauernden Scliweiss. Um die Kräfte etwas
2,1 heben, wurden kräftige Löflelspeisen und tonische Mittel ver-
0r d«et und der Mund gehörig oft mit lauwarmem Wasser ausge-
s l"ilt und gereinigt. Das Allgemeinhenndeu besserte sich, wobei
'^Geschwulst merklich nicht weiter fort sch ritt, — und am 22.
1 '*>! wurde die Rcsection, wie folgt, vörgenommen: nachdem Pat.
®'if einen Stuhl gesetzt und der Kopf durch einen Gehiilfen ge-
‘"•'ig fixi r t war, führte der Verf. vom Rande der Unterlippe 2
"'"huitte bis zur Gegend des Zungenbeins herab, wo sie sich in
lil,ern spitzigen Winkel vereinigten, so dass dadurch alle Ge-
vnw'ürsöffnungen und entarteten llautstellen umgangen wurden.
ei * rechten Ilaullappen lüste er bis zur Gränze der Geschwulst
0s j wo der Knochen abgesägt werden sollte, sticss er dicht an
. ep Killern Seite einBistouri von unten nach oben durch den Bo-
Ptl der Mundhöhle, in diese Oelfuung zog er eine Longuette
eil, i schnitt das Periosteum ein und trennte den Knochen in ge-
®‘*er Richtung mit der Heyschcn Säge. Mehrere spritzende
e lässe unterband er. Nun löste er auf der linken Seite des
"terkiefers die Weichtheile bis zum Rande des Kaumuskels,
8,1,1 die Weichtheile an der innern Seite des Unterkiefers eben
.°v wie auf der rechten Seile und trennte sie, nach Auszie-
ning eines Backenzahns an der Stelle der Absägung, nach Ein-
I lr uiig einer Longuette und Trennung des Periosteums der Knq-
i mittelst Bogensäge in gerader Richtung. Dabei unterband
( j r mehrere Gelasse und stillte die ziemlich starke Blutung aus
t' r Arterie des Unterkiefers, da Compression zu ihrer Stillung
llc ''t liiureichte, durch das Glüheisen. Dann löste er die nur
0c h mit den Weichtheilen des Grunds der Mundhöhle zusam-
nt ‘uhängende Geschwulst von diesen und trennte die Insertion
.!* Mirsc. genioglostti und geniuhyoidei. Als dies geschah, wurde
'Junge so gewaltsam zurückgezogen, dass Erstickungszufälle
^'"traten, die aber sogleich aufhörten, als der Kopf gegen die
r,, st geneigt wurde. Die Wunde vereinigte Ch., nachdem er
( _. VVi,s Charpie in den Zwischeurauin der beiden Knociieuenden
'ogehMjt halte, oben durch die umschlungene, unten durch die
“"“pf-Naht, unterstützte sie durch Heftpflasterstreifen, legte daun