Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

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III. Materia raedica und Toxikologie. 
erde und dem Niederschlage der Mineralquellen, die überall 
demselben zu Tage gehen. Von andern dürfte sie sich durch 
die Menge der beigemischten Salze, besonders des Schwefelsäu 
ren Natrons und Eisen unterscheiden. Sie wird mit den eisen 
haltigen Quellen zu allgemeinen und örtlichen Hadern benützt 
und es wirkt deshalb das Schlammbad weit belebender, stärken 
der und durchdringender, als das Mineralwasserbad; daher cs 
denn bei wenig reizbaren und schlaffen Naturen, eingewurzelten) ' 
ein mehr eingreifendes Verfahren fordernden Krankheiten, beson 
ders wo zugleich geringe Erregbarkeit des Hautorgans zugegen 
ist, vorzüglich an seinem Platze ist und den Namen eines sehr 
wichtigen Heilmittels in folgenden Fällen verdient: 1) bei Ato 
me und Schlaffheit der Haut und der daraus folgenden Neigung 
zu starken Schweissen und Verkältung. 2) Bei chronischen Haut- 
ausschlügen, besonders herpetischen, kalten Geschwülsten, hart 
näckigen, veralteten Geschwüren. 3) Bei Scropheln und engli 
scher Krankheit. 4)’ Bei Rheumatismus und Gicht in ihren Nach' 
wehen, wo nämlich das Leiden von allgemeiner Schwäche aus 
geht und die Haut das besonders geschwächte Organ ist. End 
lich 5) bei Steifigkeiten, Contracturen und Lähmungen, und bei 
zurückgebliebener Muskelschwäche in gelähmt gewesenen Thei- 
ien. Besonders ist es bei Lähmungen nach langwierigen erschö 
pfenden Krankheiten, nach unterdrückten chronischen Exanthe 
men und Hautkrankheiten, und bei der s. g. serösen Lähmung) 
die Folge von Verkältung und zurückgetretener Gicht ist, z u 
empfehlen. Unvollkommene Lähmungen bei schon beginnender 
Tabes darsalis sah C. dadurch ganz verschwinden. Bass es bet 
schon veralteten Lähmungen nach Apoplexie, so wie bei denje 
nigen, denen örtliche Leiden, oder organische Abnormitäten im 
Hirn- und Rückenmarke zum Grunde liegen, nichts leiste, ver 
steht sich wohl von selbst. Schliesslich fragt der Vf. noch, ob 
bei der gegenwärtigen Krankheitsconstitution, zumal wenn sie 
sich noch mehr entwickeln sollte, es nicht an der Zeit seyn 
dürfte, die eisenhaltigen Quellen mehr, als dies seit einer Reib® 
von Jahren geschieht, zu berücksichtigend Die Ergebnisse des 
letzten Sommers mahnen wohl daran! Der Verf. wünscht, dass 
ein viel beschäftigter, vorurtheilsfreier Arzt, der Gelegenheit hat 
mehrere Kranke an verschiedene Brunnen zu schicken, und die 
Erfolge zu beobachten, seine Erfahrungen in dieser Hinsicht un 
befangen mittheilte. [(Jasper s Wochenschrift f. d. ges. Heilk. 
1835, Nr. 25.] 
226. Vergiftnng durch Bratheringe; von Dr. J. M*- 
Ein Mann, der oft und viele Bratheringe zu essen gewohnt war, 
nahm einige Stunden nach dem Aufstehen 2 derselben, die letz 
ten von einem Dutzend, das er nach und nach verzehrt hatte, 
noch nüchtern zu sich. Nach 4- Stunde wurde er von so hefti 
gem Schwindel befallen, dass er sich, um nicht zu fallen, halten 
musste. Dazu gesellte sich bald Uebelkeit, Würgen, geringes
	        
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