Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

36 III. Materia medica and Toxikologie. 
nimmt zugleich 3 Esslöffel. 6) Gegen Magenkrämpfe nimmt man 
4 Esslöffel und legt mit dem Safte getränkte Tücher auf die 
Magengegend. 7) Gegen Lungensucht wendet man die Blätter 
zum Thee an. 8) Gegen Asthma gebraucht man das Mittel wie 
gegen Menostasie. 9) Gegen kaltes Fieber reicht man, wenn der 
Schauder anfängt, 4 Esslölfel des reinen oder gemischten Saftes 
und lässt eine solche Gabe einen Monat den Kranken nüchtern 
geben. 10) Gegen Würmer nehmen Erwachsene 2, Kinder ei 
nen Esslöffel nüchtern. 11) Gegen schwache Verdauung verfährt 
man eben so. 12) Bei halbseitigem Kopfweh, Schwindel und 
Nervenschwäche nimmt man 2 Esslöffel nüchtern und eben so 
viel vor dem Mittagsessen. Auch kann man den Kopf mit Tü 
chern umwickeln, die mit dem Safte getränkt worden sind. 
13) Bei Zahnweh nimmt man einen Mund voll des Safts, oder legt 
etwas damit befeuchtete Baumwolle in den Zahn. — Eine Flasche 
des zu Venezuela zubereiteten ächten Gufcosafts, die meist zur 
Cur reicht, kostet in Hamburg einen Louisd’or. — In einer An 
merkung theilt Dr. Thakr mit, dass ihn einer seiner Kranken, 
der lange in Mexico lebte, versichert hat, dass man in jenen Ge 
genden, wo giftige Schlangen sich aufhalten, jetzt nie ohne Guaco 
reise und dass man denselben allerdings auch für ein wichtiges 
Mittel gegen Gicht und Krämpfe halte. [Casper's Wochenschr. 
f.d.ges. Heilk., 1835, Nr. 11.] 
16. Copaivbalsam beim Tripper; vom Prof. Dr. 
Friedreich in W'eissenburg. Im Journ. hebdom. Avril. 1833. 
(Summar. Bd. VI. Hft. 1. No. 16.) schlug Londe vor, den Trip 
per sogleich durch Copaivbalsam in Klystieren zu heben; ein 
Verfahren, welches sich dem Vrf. in 3 Fällen bestätigte. Ein 
Durchreisender, der seit 2 Tagen angesteckt war und noch nichts 
gebraucht hatte, suchte bei F. Hülfe mit der Aeusserung, ob er 
ihn, der sehr bald wieder abreisen müsse, nicht auf der Stelle 
heilen könne. Dies brachte den Vrf. auf den Gedanken, Londe’s 
Methode anzuweuden. Pat. musste den Tag über fasten, bekam 
gegen Abend ein volles Klystier von warmem Wasser, damit der 
Darm ausgeleert werde und dann ein Klystier aus einer halben 
Unze Copaivbalsam mit eben so viel warmem Wasser/welches 
die Nacht über bei dem Kranken blieb. Schon am nächsten 
Morgen hatte sich der Ausfluss bedeutend vermindert. Es wurde 
nun für den zweiten Tag wieder magere Diät verordnet und Abends 
dasselbe Klystier gegeben, worauf am 3. Tage weder Ausfluss, 
noch Schmerz vorhanden war. Pat. reiste am 4. Tage Mittags 
ab und F. hat ihn zwar nicht ferner beobachten können, doch 
hatte Pat. auf das bestimmteste Nachricht versprochen, wenn sich 
nur irgend Zufälle einstcllen sollten, und diese Nachricht war 14 
Wochen nachher, als F. diese Mittheilung niederschrieb, noch nicht 
erfolgt. — Dieselbe gute Wirkung der in Rede stehenden Cur- 
methode hat der Vrf. bald darauf in 2 andern Fällen, die stets 
unter seiner Aufsicht blieben, beobachtet. In einem Falle reichten
	        
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