Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

308 111. Chirurgie und Ophthalmologie. 
anomaler Haarbildung im Fett- und Schleimgewebe des Körpers 
nicht selten Vorkommen. [Rust’s Mtigaz. der gestimmten Heil 
kunde. Bd. 44. Hfl. 1.] 
199. Beschreibung eines verbesserten Trcpans, 
die Kurbeltrephine genannt; von Dr. Bujmhakdt in Stutt 
gart. Schon vor mehrern Jahren hat Instrumentmacher EiinkH 
in Stuttgart bei der wiirttemb. Kunstausstellung ein Instrument 
für Trepanation vorgelegt, das den bisher gebräuchlichen Tre- 
panbogen und die Trephine ersetzen soll, ein Mittelding zwi 
schen beiden bildet und eine geschickte brauchbare Vereinigung 
derselben darstellt. Dieses Instrument führt den Namen: Kur- 
beltrephine, und vor kurzem hat B. Gelegenheit gehabt, dasselbe 
an Lebenden in Anwendung zu bringen, wobei er sich von der 
Brauchbarkeit völlig überzeugte. — Der Gedanke, den bisher 
gebräuchlichen Trepanbogen und die Trephine in ein Instrument 
zu vereinigen, dürfte schon deshalb nicht zu tadeln seyn, weil 
die neuere Chirurgie verlangt, die Zahl der Instrumente eher 
zu vermindern, als zu vermehren und die bereits vorhandenen 
zu vereinfachen. Ohne den Nutzen des Trepanbogens, der seit 
Jahrhunderten in unzähligen Fällen seinen Zweck erreichen Hess, 
zu bestreiten, bleibt derselbe doch immer ein schwerfälliges und 
unsicheres Instrument, dessen Anwendung Vielen, auch bei ste 
ter Lebuug, unbequem erscheint, weshalb auch die englischen 
Wundärzte den Trepanbogen kaum mehr gebrauchen und beinahe 
ausschliesslich der Trephine sich bedienen, die nach ihrer Mei 
nung leichter zu halten und nach einer oder der andern Seite 
sich bequemer neigen lässt. Der Trepanbogen selbst muss, soll 
man ihn bequem handhaben können, einen weiten Bogen besi 
tzen, damit die Hand beim Drehen ungehindert durchgeführt 
werden kann. Ist aber der Bogen hoch und weit genug, so wird 
das Instrument bedeutend lang, wodurch die Hand des Opera 
teurs, die oben auf dem Griff* aufgelegt ist und Stärke des 
Drucks und Direction des Bogens zu bestimmen hat, vom schnei 
denden Rande der Krone und der Trepanationsfläche zu weit 
entfernt ist. Hierdurch geht aber nicht nur das Gefühl bei wei 
ter Entfernung der dirigirendeu Hand von der Trepanationsflä- 
che verloren, sondern es hat auch jedes geringe Warten der 
Hand auf dem Griffe ein ungleichförmiges Bohren, häufig sogar 
ein Ausgleiten der Kione aus der Knochenfurche zur Folge, wes 
halb auch die Neuern, um dies zu verhindern, bei der Trepa 
nation Kinn oder Stirn auf den Handgriff aufstellen: ein gleich 
falls seiue Nachtheile habendes Verfahren. Aber auch die ein 
fache ältere Trephine, die ihres einfachen Mechanismus wegen 
zwar viel leichter zu regieren, aber schwerer zu fixiren ist, setzt 
deshalb grössere Hebung voraus, weil man sich, um mit dersel 
ben in gleichem Kreise zu bohret., durchaus gewöhnen muss, 
die abwechselnden und sich entgegengesetzten Halbzirkeldrehun 
gen der Trephine aus freier und allein sich bewegender'Hand
	        
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