30 II. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik*
ziemlich ruhig, hustete selten und warf nur Wenig Sputa ahs;
wurde aber, unter Zunahme der Symptome allgemeiner Wasser- 1
sucht, von Tage zu Tage schwächer und entschlief am 2. April
d. J. gegen Mittag sanft und ruhig, ohne dass nur im mindesten
heftige Zufälle seinem Tode vorangegangen wären oder dieser;
sich aus andern Umständen, als der bedeutenden Schwäche des
Kranken, der schon seit mehreren Wochen fortwährend das Betf
hütete, hätte gerade jetzt vorhersehen lassen. — Nach 24 Stun-
den unternahm ich in Gemeinschaft mit Herrn Dr. Bock die Lei
chenöffnung. Die Bauchhöhle enthielt etwa 12 Kannen lichtgel
bes Wasser.; die Leber war ganz gesund, ihre Grösse die ]
normale; dagegen trafen wir im Magen eine Degeneration au,
die mich wenigstens um so mehr überraschen musste, je ber j
trächtlicher dieselbe war und je weniger sie sich während des
Lebens durch bestimmte und deutliche Symptome verrathen hatte, j
da dieses in so hohem Grade krankhaft degenerirte Organ vielr i
mehr bis zum letzten Augenblicke seinen Verrichtungen gehörig ]
vorgeslanden hatte. Auf der innern Oberfläche des Magens näm- j
lieh erstreikte sich von der rechten Seite der; kleinen Curvatur ,
längs des Pförtnertheils bis zur grossen Curvatur und an dieser ]
etwa ein Dritttheil weit hin eine Masse blumenkohlartiger scir-
rhöser Wucherungen, deren einzelne Knollen die Grösse von 'lau- ,
beneiern hatten; sie waren bereits erweicht und enthielten eine ,
weissgelbliche eiterige Masse, die sich leicht aus ihnen heraus- ]
presseu liess; dagegen erschien der übrige bei weitem grössere ,
Theil des Magens und namentlich der ganze blinde Sack bis auf ,
eine massige Auflockerung der Schleimhaut,, die auch an der j
grossen Curvatur, bis gegen den Saccus coecus hin, sehr gerö- J
thet war, gesund; die kleine Curvatur war rechter Seits mit der ^
Porta hepatis ziemlich fest verwachsen; nach bewirkter vorsich- <
tiger Trennung dieser Verwachsung erschien an der betreffenden <
Stelle der kleinen Curvatur der Magen im Umfange von bis i
2" geöffnet. Wir hatten Ursache zu glauben , dass diese Oeffnung i
nur theilweise durch die Lostrennung des Magens von dem ihn l
bedeckenden Theile der Leber bewirkt worden und dass — viel- l
leicht kurz vor dem Tode — eine lluptnr des Magens an dieser «
Stelle erfolgt, der Austritt seiner ohnehin nur sparsamen Con- i
tenta in die Bauchhöhle aber durch den ihn dicht bedeckenden t
und zmn Thoile enge mik.ihm verwachsenen linken Leberlappen ]
verhindert worden war. — Die Lungen enthielten hin und wie- r j
der noch nicht erweichte Tuberkeln; das Herz und die grossen i
Gefässe erschienen schlaff und blutleer; nur die Veuen des Un-. r
terleibes enthielten ziemlich viel last schwärzliches Blut. Aus- 1
serdem fand sich keine bemerkenswerthe Abuormität in den übri- ^
gen Organen vor. i
11. Beobachtung eines Krankheitsfalls als Folge, r
von Würmern im Darmkanal; von Dr. Zbvgeble zu Wan- I
gen. Au einem 40jährigen Manne, der seit Jahre krank sein