I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik« Sät
denr splanchnischen Nervensysteme, und bei zahlreicher Verweil
in den Organen des chylopoetischen Apparats nicht ohne
kinlluss aufs ganze reproductive System sey, darf wohl behaup-
tet werden,, denn wozu sollte sonst diese Anlage des Nerv* ua-
Syn diene«, und au welchem Zwecke sollte er seine Zweige in.
die nahen Orgaue versenden und zahlreiche Anastomosen mit
dem N. splanchmcm eingehen. Ohne ferner in die biologische»
hedeutung des Vagus eingehen zu wollen, lässt sich doch Eini
ges über seinen Einfluss auf das splancbuisehe Nervensystem aus
Ihatsaclieu ermitteln. Thatsachen sind die Störungen in den
ganzen Reproductioii beim Keuchiiusten. Dieselben sind mehr
oder weniger deutlich, immer aber vorhanden, und bestehen haupt
sächlich. in Sinken oder Zurücktreten der Reproduktion beurkunr
de »den Symptomen. Die Reproduction geschieht unter Einflüsse
U| *d Leitung des reproductiven Nervensystems. Ist dies abnorm,
*° wird sein Einfluss auf Chymiflcalion und Gliylification kein ge
igelter seyn. Beim Erkranken des Vagus und der genauen or-.
gaiii«cheu Verknüpfung desselben mit dem Splanchnicus ist die
Behauptung, dass auch letzterer in die Sphäre des Erkranken»
ai| fgenonimen werden müsse, wohl kein gewagter Schluss und
dies um so weniger, wen« man iu das Krankheitsbild Ersehen
»migen eingewebt siebt, die nur aus gestörter Dynamikb des die
“eproduction leitenden Nerven zu folgern sind. Wifd aber das
*planchnische Nervensystem in die Erkrankungsphäre aulgenoin-
jnen, so fragt es sich, wie verhält sieb selbiges in seineh Vita
le tätsäusserungenf Sind diese quantitativ und qualitativ verändert 3
Beides scheint der Fall; augenscheinlich und hervorstechend abeil
ersteres. Auf Kosten der vitalen Entwickelung des spiutehnD
fi cheu Nervensystems haben sich gleichsam Vegetation«verhält-
»isB, Sensibilität und Wirkungsverinögen des Nerv. vag. abnorm
gesteigert; der leitende Einfluss des splanchnikchen Nerven anf
den Assimilationsprocess aber ist zurückgetreten, oder mangel
haft geworden. Nothwendige Folge davon ist eine meist unvoll
kommene Bildung des Chylus, der, nur eine niedere Bildungs
stufe erreichend, einen organischen Stoff darstelff; der, wenn
oucli nicht förmlich gebildeten Schleim, doch die nähern Eier
teilte zur Schleimbildung reichlich enthält^ und. dem Blute bei-
gemigeht, die Organisation desselben nicht auf die normale Stuf«
['fingt, seine normale Mischung nicht bewerkstelligt, und so. Dys»
* r asie des Bluts und der übrigen Säfte bedingt Diese krankhafte
Veränderung des Blut wird nun durch eigene Affinitäten unter
Einwirkung der Vitalität der Schleimhäute zu Schleim gebildet
l'od auf den mucosen Flächen — auf der einen oder andern —1
h{ mehr oder weniger reichlicher Quantität ausgeschieden. Dass
diese Dyskrasie des Bluts meist auf der Schleimhaut der Luft
röhre und deren Aesten ausgeglichen zu werden strebt, liegt wohl
hauptsächlich darin, dass diese. Schleimhäute unter Einflüsse des
* u seiner Thätigkeit gesteigerten Vagus in ihrer Vitalität mehr