Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

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VI. Gynäkologie und Pädiatrik. 
dem der durchsichtigen Cornea gleich ist; längs dem convexen 
Wände hin liegt eine kleine Rinne zur Aufnahme der Spitze ei 
nes geraden Bistouris und das Ende des Halbzirkels endigt in 
einem verticalen Griffe. Bei der. Operation wendet der Opera- 
l eur wie gewöhnlich das Staarmesser an und macht mit demsel 
ben am äusseru Rande der.Com. einen kleinen Einschnitt. Ist 
dies geschehen, so bringt er das; freie Elnde des eisernen Instru 
ments durch die Schnittwunde ein und führt dasselbe zwischen 
Iris und hinterer Seite der Cornea durch. Ist der Halbzirkel 
«o in gehöriger Lage befestigt, so setzt er die Spitze des Bi 
stouris in dessen Rinne ein und vollendet den Schnitt durch die 
Hornhaut an seinem untern Abschnitte. Nach dem Verf. lässt 
dieses Instrument jede Verletzung der Iris, die quere DurchsQbnei- 
dung der Cornea, . das Ausfliessen der. AugenfeuchtigkeUen-etc. 
'«meiden. [i>. Froriep's Notizen, jid. 44, Nr. 14.] 
VI. Gynäkologie und Pädiatrik. 
110. Schwangerschaft ohne vollkommene Beiwoh 
nung; vom G. M. R. Dr. Kluge in Berlin. Vor kurzem wurde 
nachstehender constatirter Fall einer Schwängerung ohne Immis 
sion des Penis in Berlin in dem unter Kmjgk’s Direction stehen 
den Entbindungsinstitute der Charitd beobachtet. Am 15. April 
1834 wurde eine 27jährige Handarbeiterin aus Colberg in die 
erwähnte Anstalt als Schwangere aufgenommen. Sie war von 
mittlerer Grösse, gut gebaut, litt au einem varicösen .Fussge- 
sphwüre und schien phlegmatisches Temperament zu haben. Die 
äussere Untersuchung liess sie als Erstgebärende erkennen, de 
ren Schwangerschaft schon bis Ende des 10. Monds-Monats vor 
gerückt war, der Eingang zur Mutterscheide fand sich aber noch 
durch das unverletzte Hymen ganz so, wie im jungfräulichen Zu 
stande, verschlossen. Auf Befragen erzählte die-Schwangere 
°bne Rückhalt, dass am 15. Juli 1833 zum letzten Male ihre 
Periode zugegen gewesen sey, sie, dann nur ein Mal, und zwar 
at ® 1. August, einem Schlossergesellen die Beiwolmung gestattet 
Wabe, die aber wohl nicht zu Stande gekommen seyn müsse, 
da sie weder das Eindringen des Penis gefühlt, noch irgend eine 
•"•genehme oder unangenehme Empfindung wahrgenommen habe. 
Wohl aber habe sie darauf zunächst Ausbleiben der Periode, 
dann allmähliches Anschwellen des Unterleibs und der Brüste 
*md am 15. Dec. auch zum ersten Male Kindesbewegungen be 
merkt. Diese Angaben konnten nicht bezweifelt werden, da sie 
ganz mit dem Schwangerschafsbefunde übereinstimmten, indem, 
wie der Verl, früher an einem andern Orte dargethan hat, die
	        
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