Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

11. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 25 
cken, so hört man deutlich und gelbst ln beträchtlicher Entfer 
nung am Musculus Reetus femoris hin knackendes Geräusch, ganz 
ähulich dem Knacken der Finger, wenn sie ausgerenkt werden. 
Beugung und Streckung sind von schmerzhaften Empfindungen 
im Reetus femoris, in den beiden Vastis und dem Cruralis beglei 
tet. In Ruhe finden sich keine Schmerzen. Bkojjig untersuchte 
den Oberschenkel mit der grössten Sorgfalt. Er legte wiederholt 
an die genannten Muskeln das Ohr an und hörte das Knacken 
laut. So wie sich das Ohr dem Kniegelenke näherte, wurde das 
Geräusch geringer upd er bemerkte deutlich , dass der Ton nicht 
vom Gelenke, sondern von den Muskeln des Oberschenkels ans- 
ging. Buodig war in seiner Praxis bisher nur ein ähnlicher Fall 
vorgekomman. Ein Mann klagte nämlich über sonderbare unge 
wöhnliche Gefühle um die rechte Schulter und Seiten des Rü 
ckens, so dass man ihn einige Zeit für hypochondrisch hielt. 
Bei einem Besuche fragte Pat., was wohl Ursache des Knackens 
in seinem Rücken seyn möge. B. hatte bisher von diesem Sym 
ptome nichts gewusst; Pat. aber überzeugte ihn bald von der 
Gegenwart desselben, denn wenn der Arm auf und nieder be 
wegt wurde, so liessen die um die Schultern liegenden Muskeln, 
besonders der Latissimus dorsi, so lautes Knacken hören, dass 
man es selbst im anstossenden Zimmer vernahm. Bei Untersu 
chung mit dem Ohre ergab sich, dass das Knacken von den 
Muskeln und nicht vom Schultergelenke kam. Die Muskelkraft 
war nicht vermindert, sondern es waren nur schmerzhafte Ge 
fühle zugegen. Nach einigen Jahren ging es besser, doch ver 
lor B. den Kranken aus dem Gesichte, und der weitere Erfolg 
ist ihm nicht bekannt. — Was die oben erwähnte Dame anlangt, 
so hatte dieselbe viele Aerzte und von diesen viele Mittel ge 
braucht, doch war alles erfolglos geblieben. Endlich wurde ihr 
eine Reise an den Rhein gerathen und zwar mehr wegen der 
Zerstreuung und des Auflielfens der allgemeinen Gesundheit, als 
wegen Aussicht auf Herstellung vom örtlicheii Uebel. J. gesteht, 
dass er die Ursache der erwähnten Erscheinung nicht angeben 
könne. Die sehr verständige Kranke sagte, es komme ihr vor, 
als wären die Muskeln trockeu und schnappten oder knackten 
mit einigem Schmerz, wenn sie dieselben in Bewegung setzte, 
[v. Frorieps Notizen, Bd. 43. Nr. 18, nach Me die. - Chirurg. Re 
view, Oct. 1834.] 
9. Markschwammbildung im Pancreas und des 
sen Umgebung; von Dr. Mühuy in Hannover. Der Träger 
dieser bösartigen Aftergebilde war ein 50jähriger Stadtsoldat, 
der die ersten Spuren seiner beginnenden Leiden in cardialgi- 
schen Beschwerden empfand. Früher nicht immer mässig in spi- 
rituösen Getränken, euthielt er sich später derselben. Die Ma 
genkrämpfe mit Erbrechen und Dyspepsie blieben, wechselnd in 
ihren Anfällen, indem sie Wochen lang beharrten und eben so 
lange gauz ausblieben. Nachdem schon über 2 Jahre so vergau-
	        
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