IV. Materia medica und Toxikologie.
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bedingt ist. Noch sind aber die diagnostischen Merkmale dersel
ben genau zu iixiren und von andern plötzlichen T.odesarten zu
unterscheiden. [Casper’s Jfochenschr. f. d. ges. Heilk1835,
Nr - 6-]
IV. Materia medica und Toxikologie.
158. Beobachtungen über den Indigo als Heil-
juittel der Epilepsie und anderer Krampfkrankhei-
en > von Dr. Roth in Mainz. Die Menge der s. g. antepilepti-
Sc hen Mittel ist so gross, dass mau sich durch Anpreisung eines
Heuen einem Tadel, oder wohl gar gänzlicher Nichtbeachtung
nussetzen dürfte. Doch hält es R. für angemessen, die, ob
gleich nur empirisch darstellbaren Erfahrungen über den Indigo
nekannt zu machen, weil die Resultate so ausgefallen sind, dass
nas Mittel der höchsten Beachtung und allgemeinerer Empfeldung,
a s bisher, sehr werth ist. Nur dann wird man die therapeuti
sche und pharmakodynamische Würdigung dieses Mittels bestiin-
>nen und dem erwähnten Vorwurfe entgehen können. Bekannt
geworden ist der Indigo als Heilmittel durch y. Lenhössek (Summ.,
“d. IV, Nr. 00), und bald darauf theilte Grossheim (Summar.,
VII, Nr. 235) einen Fall mit, in dem er durch Indigo eine
epileptische Kranke, bei der schon sehr viel vergeblich ange-
'verniet worden war, ganz geheilt hatte. Hierdurch veranlasst,
entschloss sich Idelkr, die Wirkung und Heilkraft des Indigos
be * den Krampfkranken auf der ihm untergebenen Abtheilung in
‘ler Charitd zu erproben. Die Versuche begannen Anfangs Dec.
1*533. Später wendete auch Wolfe den Indigo bei mehreren
spastischen Kranken auf der Abtheilung für innerliche Kranke an.
Auf der Krampfstation leitete die Versuche zunächst Stabsarzt
Leinveber. Vom Febr. bis Ende Juli 1834 hat R. alle Patien
ten, die den Indigo schon früher, vom Anfänge an, und auch
während der angegebenen Zeit brauchten, genau beobachtet, und
er kann sowohl über den Krankheitszustand der für Anwendung
des Indigos bestimmten Kranken, wie über Wirkung und Erfolg
dieses Mittels Auskunft ertheilen. — Auf die Bemerkung Len-
Eössek’s, dass der Indigo nur bei denjenigen Epileptischen vor
teilhafte, heilende Wirkungen gehabt habe, deren Uebel man
a, *s Mangel erkannter anderer Symptome allein in abnormer Sen
sibilität und Reaction des Nervensystems suchen könne, wurden
a uch in der Charitd anfangs nur dahin zu zählende Epileptische
tr den Indigo bestimmt. Es befanden sich aber zu der Zeit,
als der Indigo in Gebrauch genommen wurde, in der Charite
sehr wenige Epileptische, deren Uebel hinsichtlich der Entste-
“ u *ig un d Unterhaltung auf bestimmt erkannte Ursachen ziiriick-
zuführen war. Bei den meisten unterschied sich der Krank-
“eitszustand nur durch die Grade der Intensität der Vitalitäts-