Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

III. Patholog ie, Therapie and mcdicinische Klinik. 281 
at. 1808 einen fortwährendes Schreiben fordernden Dienst be- 
ai *i, musste er mit der linken Hand schreiben lernen. Dies ge- 
ang und ging 5 Jahre, bis durch zu grosse Anstrengung eine 
* as Schreiben verhindernde Lähmung im linken Arme eintrat, 
etzt blieb nichts, als Dictiren übrig und was er selbst schrei 
en musste, geschah mit den dicksten Bleifedern, die er mit 
er ganzen Hand fasste. Vor 6 Jahren las Pat. im Allgemeinen 
Anzeiger, dass einem ähnlichen Kranken ein Ring Hülfe geschafft 
*al>e, den er sich sogleich kommen liess und der ihm jetzt das 
chreiben, wenn auch nicht ohne alle Beschwerde, möglich macht. 
, *® ser Ring — er hat deren von Stahl und Messing — ist etwa 
t Zoll breit und hat oben einen Einschnitt, um ihn weiter oder 
® n ger machen zu können; unterwärts befindet sich eine Oese, 
arch die die Feder gesteckt und dadurch fest gehalten wird. 
|, er Ring wird an den Zeigefinger zwischen erstes und zweites 
'Jelenk gesteckt, so dass die Feder an der linken Seite des Fin 
gers gerade so liegt, als wie man sie mit dem Daumen hält. Mit 
®iesem einen Finger, der nun der Hülfe der andern, die untliä- 
VS in ihrer gewöhnlichen Lage bleiben, nicht bedarf, schreibt 
rat. Zwar bewegt sich der Daumen unwillkürlich fort, doch da 
d ,n der Kranke nicht zum Mithalten der Feder braucht, so stö- 
ren seine Bewegungen die Feder nicht mehr, obwohl sie der 
ganzen Hand eine gewisse, das Schreiben etwas unsicher ma 
lende Unruhe geben. Unirersiläts-Mechanicus Apel wird gern 
® ll,en solchen Ring verfertigen, wenn ihm das Maass der Dicke 
e s Zeigefingers zwischen dem ersten und zweiten Gelenke ge 
glückt wird. [Med. Zeit. v. Vereine f. Heilk. in Preussen, 1835, 
151. Ueber die Zerreissung der Milz; von T)r. C. 
R- Hesse, Amtsphvsikus in Wechselburg. Von allen inuern Or 
ganen ist wahrscheinlich die Milz am meisten geeignet, Iren- 
Hung ihres Zusammenhanges zuzulassen. In manchen B allen er 
streckt sich diese bloss auf die innere Substanz der Milz, wäli- 
^end ihre Häute verschont bleiben; in andern Bällen berstet die 
wlilz mit ihren Membranen zugleich, und von diesen ist hier die 
Rede: „die Ruptur der Milz ist stets mit grosser Gefahr und in 
den meisten Fällen mit dem plötzlichen lode verbunden. Sie 
tat gar oft Gegenstand gerichtlicher Untersuchungen gewesen, 
"'eshalb die Handbücher der medicina forensis an Literatur über 
diesen Gegenstand reich sind. Die Ursachen der Ruptur der 
®lilz sucht man zunächst in der Lage dieses Organs, womit Vrf. 
fticht einverstanden ist. Denn in ihrer gewöhnlichen Stellung 
ra «t sie nicht über den Rand der kurzen Rippen hervor und wird 
durch diese gegen solche äussere Gewalttätigkeiten geschützt, 
"'eiche eine Zerreissung bewirken könnten. Die Milz berührt 
ausser den Rippen keinen harten Körper, der ihr durch seinen 
”'derstand bei auf sie geschehenen Einwirkungen nachtheilig 
>Vt! rden könnte. Die Milz hat eine schwebende Haltung und ei-
	        
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