Full text: (11. Band = 1835, No. 9-No. 16)

III. Pathologie, Therapie uud medlcinlsche Klinik. 270 
davon gesprochen hatte, das nächste Mal Mrnpli. acet. versuchen 
111 wollen, dies auch schon in Gaben von i Gr. vorräthig war, 
hatte Pat. schon, ehe L. kam, 4 solche Dosen, doch ohne 
Nutzen erhalten. Der furchtbaren llöthe und Aufgetriebenheit 
des Gesichts und des beklommenen Athems ungeachtet entschloss 
sich der Verf., kein Blut zu lassen uud, wenn auch das Mor 
phium nicht geholfen hatte, doch Opium zu geben. Er reichte 
d Gr. desselben, worauf der Husten viel seltener wurde, die Nacht 
jedoch schlaflos verging. Eine 2. Gabe am Morgen hob den IIu- 
•len ganz. Abends wurde, weil wieder etwas Husten eintrat, 
eine 3. Gabe gereicht. Die Nacht war ruhig und das Mädchen 
nächsten Tage ganz gesund. Reichliche Schweisse schienen 
dies Mal eine Krise zu bilden. Von Narkotismus war nichts zu 
bemerken. Urin war in 30 Stundeu sehr wenig und zwar hoch* 
r °lh und mit Schmerzen abgegangen. Erst mit völligem Authö- 
re| i des Hustens trat bedeutende Harnausleerung ein. Ob die- 
8er Mangel Folge des Krampfs oder der angewendeten Mittel 
war, lässt der Vrf. dahingestellt seyn. H. Als L. wegen Krank 
heit eines jungem Kindes in eine ihm unbekannte Kamilie geru- 
fen worden war, hörte er einen 4jährigen Knaben mit deutlichem 
^rouptone husten. Der sehr lebhafte, höchst scrophulöse Kleine 
hef dabei in der Stube herum und sollte schon seit einem Jahre 
s,) husten und zwar besonders heftig Nachts und am Morgen, 
^cr Husten war trocken und über sein Entstehen nichts zu er 
mitteln. Ohne Nutzen war schon viel angewendet worden. L. 
hess £ Gr. Morph acet. in einem Syrup lösen und auf 2 Gaben 
hinnen 2 Stunden vor dem Nachtschlafe nehmen. Die Besserung 
war bedeutend. Nachdem der Knabe dieses Mittel einige Abende 
benutzt hatte, verlor sich der Husten bis auf eine geringe Spur, 
Un, l als er nach einigen Tagen wiederkehrte, wich er demselben 
Mittel. L. gab daher -J- Gr., worauf er ganz schwand und jetzt 
® e it Monaten nicht wiedergekehrt ist. Auch hier trat kein Nar 
kotismus ein. [Hecker s neue wissenschnftl. Annalen d. gesainm- 
lefl Heilkunde, Bd. 1, Hft. 3.] 
153. Beitrag zu dem von Auieus (Summar., Bd. X, 
N*. 150) mitgetheiltcn Aufsatze: „über einen eigen- 
tnämlichen Krampf der Finger beim Schreiben ; 
v°m Prof. Dr. y. Siebold in Güttingen; v. S. las den erwähn 
en Aufsatz von Alkers mit dem grössten Interesse, besonders 
ihm ein Fall der Art bekannt ist, der dem mltgetheilteu fast 
ganz gleicht. Auf sein Bitten hat dieser Kranke, Universitätsrath 
sein Uebel, an dem er länger als 30 Jahre leidet und des- 
*en Heilung er im 61. Jahre zwar nicht mehr liolFt,. das aber 
noch durch ein mechanisches Hülfsciittel gemildert ist, genau 
.schrieben und aus dieser Beschreibung mag Nachstehendes liier 
ei «en Platz finden: bis zum 27. Jahre schrieb Pat. ohne jede Be- 
werde mit Leichtigkeit eine leserliche Hand. Viele seiner 
^lussestunden widmete er dem Malen uud auch dabei störte nichts
	        
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